Novak Djokovic möchte erneut Tennis-Geschichte schreiben und das gleich mehrfach: Mit seinem vierten Titel bei den am Montag beginnenden, mit 57,5 Mio. Dollar dotierten US Open könnte der 34-jährige Serbe als erster Spieler seit 52 Jahren (Rod Laver) und insgesamt erst dritter Mann den "Grand Slam" fixieren. Alle vier Majors in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York innerhalb eines Kalenderjahres zu gewinnen, das ist im modernen Tennis nur Steffi Graf (1988) gelungen.

Don Budge (USA/1938), Rod Laver (1962 und 1969) bzw. neben Graf auch noch Maureen Connolly (USA/1953) und Margaret Court (AUS/1970). Nur diese fünf Spielerinnen und Spieler haben den "lupenreinen" Grand Slam geschafft. Vier in Folge, jahresübergreifend, hatte zuletzt auch Djokovic (2015/16) geschafft.

Allerdings gab es bis 1978 nur die Beläge Rasen oder Sand: Nur Wimbledon wurde immer auf Rasen gespielt. Die US Open hatten sogar drei Beläge: bis 1974 auf Rasen, von 1975 bis 1977 auf Sand und erst seit 1978 auf Hartplatz. Die US-Amerikaner hatten den Hardcourt überhaupt erstmals auf Grand-Slam-Ebene gebracht. Jimmy Connors (USA) war übrigens der einzige, der die US Open auf allen drei Untergründen gewonnen hat. Zehn Jahre später wechselten die bis 1987 auf Rasen ausgetragenen Australian Open auf Hartplatz. Selbst die French Open wurden in Urzeiten auch auf Rasen ausgetragen. Seit Einführung von drei Belägen hat also bisher nur Steffi Graf den "großen Schlag" geschafft.

Nach seinem sechsten Titel in Wimbledon fehlen Djokovic in der ewigen Major-Rangliste noch zwei Titel auf Graf, bei den Männern hat er mit dem Schweizer Roger Federer und dem Spanier Rafael Nadal gleichgezogen. Dieses Trio lebender Tennis-Legenden hält nun bei je 20 Triumphen bei diesen Events. Wird Djokovic am 12. September Nachfolger des verletzt fehlenden Österreichers DominicThiem, dann ist er vorerst bester Grand-Slam-Mann aller Zeiten.

Und es geht auch um die Fortsetzung der Hegemonie der "big three": Seit Federer 2003 erstmals in Wimbledon triumphiert hat, waren der mittlerweile 40-jährige Schweizer, Nadal (35) und Djokovic (34) bei den vier Grand-Slam-Turnieren fast unbezwingbar. Seit damals haben in bis dato 72 Major-Events Federer (20), Nadal (20) und Djokovic (20) nicht weniger als 60 Mal die Titel geholt. In New York fehlen neben Thiem aber auch Federer und Nadal, alle drei haben verletzt ihre Saison vorzeitig beendet.

Kenin verpasst US Open wegen Corona

Wegen einer Corona-Infektion kann die letztjährige Australian-Open-Siegerin Sofia Kenin nicht bei den am Montag beginnenden US Open antreten. Das gab die 22-jährige US-Amerikanerin am Donnerstag auf Twitter bekannt. Die Weltranglisten-Fünfte hatte wegen einer Fußverletzung seit dem Aus in Wimbledon vor zwei Monaten nicht mehr gespielt, für das Grand-Slam-Turnier in New York aber eine Rückkehr angestrebt.

Kenin erklärte, sie sei glücklicherweise geimpft und zeige daher nur milde Symptome. Dennoch sei sie positiv getestet worden und sehr enttäuscht über die dadurch notwendige Absage.

Damit fehlt der nächste prominente Name im Teilnehmerfeld. Abgesagt haben wegen Verletzungen unter anderen Serena und Venus Williams, Titelverteidiger Dominic Thiem, Roger Federer und Rafael Nadal.

Ofner scheiterte in erster Quali-Runde der US Open

Sebastian Ofner ist in der ersten Runde der Qualifikation für die Tennis-US-Open ausgeschieden. Der 25-jährige Steirer musste sich am Mittwoch (Ortszeit) in New York Jason Jung aus Taiwan mit 5:7 und 4:6 geschlagen geben. Zehn Asse waren für Ofner am Ende zu wenig.

Jurij Rodionov trifft in der zweiten Quali-Runde am Donnerstag (17.00 Uhr MESZ) auf den Italiener FedericoGaio. JuliaGrabher, die sich zum Auftakt gegen ihre Landsfrau Barbara Haas durchgesetzt hatte, bekommt es danach (3. Match nach 17.00 Uhr MESZ) mit der in der Qualifikation topgesetzten Kroatin Ana Konjuh zu tun.