Die Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty und Novak Djokovic sind am Montag beim Tennis-Rasenklassiker in Wimbledon ins Viertelfinale eingezogen. Für die 25-jährige Australierin, die die French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova (CZE-14) 7:5,6:3 besiegte, ist der Vorstoß unter die besten acht in London eine Premiere. Der Serbe, fünffacher Wimbledon-Sieger, schaffte das mit dem 6:2,6:4,6:2 gegen Cristian Garin (CHI) schon zum insgesamt 50. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier.

Der 34-jährige Djokovic strebt in Wimbledon seinen 20. Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere an. Damit würde er zu den Rekordsiegern Roger Federer und Rafael Nadal aufschließen. Außerdem hat Djokovic weiter die Chance, heuer alle vier Grand-Slam-Turniere sowie Olympia-Gold, also den Golden Slam, zu gewinnen. Vorerst trifft er aber im Viertelfinale auf den Ungarn Marton Fucsovics, der den als Nummer fünf gesetzten Russen Andrej Rublew mit 6:3,4:6,4:6,6:0,6:3 ausschaltete.

Federer ist allerdings weiter im Rennen um die alleinige Bestmarke. Der achtfache Wimbledonsieger, als Nummer sechs gesetzt, zog mit einem 7:5,6:4,6:2 gegen den Italiener Lorenzo Sonego ins Viertelfinale ein. Mit fast 40 Jahren ist der Basler der älteste Spieler der Profi-Ära (seit 1968) in der Runde der letzten acht. Die erreichte er schon zum 18. Mal in Wimbledon und zum 59. Mal insgesamt bei einem Grand Slam. Das Match seines möglichen Gegners wurde wegen Regens auf Dienstag vertagt. Der Russe Daniil Medwedew, die Nummer zwei, führte gegen Hubert Hurkacz (POL-14) mit 2:1 Sätzen.

Nach dem Erstrunden-Out von Stefanos Tsitsipas (GRE-3) schied am Montag auch die Nummer vier aus. Der Deutsche Alexander Zverev verlor ein weiteres Fünf-Satz-Match - nach 4:01 Stunden verpasste er mit 4:6,6:7,6:3,6:3,4:6 gegen Felix Auger-Aliassime sein erstes Wimbledon-Viertelfinale. Der 20-jährige Kanadier verwertete seinen zweiten Matchball.

Djokovic machte deutlich, dass er sich in Bestform fühlt. Nach dem Triumph bei den French Open sei sein Selbstvertrauen sehr groß, erklärte der Gewinner der zwei vergangenen Auflagen im Wimbledon und der ersten zwei Grand-Slam-Bewerbe der Saison. "Das hat mir den Schub gegeben, den ich für Wimbledon gebraucht habe, mein Energie-Level ist wirklich gut", sagte der Wahl-Monegasse. "Mit jedem Match fühle ich mich auf dem Rasen besser, ich freue mich auf die nächste Challenge."

Kein Geschenk für Geburtstagskind Korda

Auch der als Nummer sieben gesetzte Italiener Matteo Berrettini gab keinen Satz ab. Gegen Ilja Iwaschka (BLR) feierte der 25-Jährige mit 6:4,6:3,6:1 bereits den neunten Sieg auf Gras in Serie. Nicht in das Viertelfinale schaffte es an seinem 21. Geburtstag das US-Talent Sebastian Korda. Der Sohn des früheren tschechischen Weltklasseprofis Petr Korda verlor im fünften Satz nach 3:49 Stunden mit 8:10 gegen Karen Chatschanow. Der Russe bekommt es nun mit dem Kanadier Denis Shapovalov zu tun, der gegen den Spanier Roberto Bautista Agut mit 6:1,6:3,7:5 weiterkam.

Djokovic's Pendant Barty ließ die Klasse der Nummer 1 im Achtelfinale hingegen vermissen. In dem engen Match erwies sie sich immerhin als die etwas konstantere Spielerin, Paris-Siegerin Krejcikova musste nach zuletzt 15 Siegen die erste Niederlage hinnehmen. "Das war ein unglaublich hartes Match", gab Barty, die French-Open-Gewinnerin von 2019, zu. Mehr unerzwungene Fehler als direkte Punkte und nur 53 Prozent beim ersten Service sollten ihr jedoch im Viertelfinale gegen Landsfrau Ajla Tomljanovic oder die Britin Emma Raducanu nicht mehr passieren.

Erste Araberin im Wimbledon-Viertelfinale

Während die frühere Weltranglisten-Erste Karolina Pliskova aus Tschechien weiterkam, erwischte es nach Krejcikova eine weitere French-Open-Siegerin. Die Polin Iga Swiatek, die Nummer sieben, musste gegen die Tunesierin Ons Jabeur mit 7:5,1:6,1:6 die Segel streichen. Birmingham-Gewinnerin Jabeur steht als erste Araberin im Wimbledon-Viertelfinale. Auf dem Weg dorthin hatte die 26-Jährige zuvor mit Venus Williams und Garbina Muguruza zwei weitere Grand-Slam-Championessen ausgeschaltet.

Der Steirer Oliver Marach verpasste mit seinem pakistanischen Partner Aisam-Ul-Haq Qureshi den Einzug ins Doppel-Viertelfinale. Das Duo unterlag der als Nummer vier gesetzten Paarung Marcel Granollers und Horacio Zeballos (ESP/ARG) mit 4:6,6:7(4),6:7(3). Damit sind sowohl im Männer-Doppel als auch im Einzel keine Österreicher mehr dabei.

Marach ist aber im Mixed noch im Bewerb. Mit der Ukrainerin Ljudmila Kitschenok kam er in der 2. Runde gegen Ben McLachlan und Ena Shibahara aus Japan kampflos weiter. Im Achtelfinale könnten die als Nummer drei gesetzten Demi Schuurs und Wesley Koolhof (NED) die Gegner sein.