Erst kürzlich hat Rafael Nadal bekannt gegeben, sowohl in Wimbledon als auch bei den Olympischen Spielen in Tokio auf ein Antreten zu verzichten. "Ich muss auf meinen Körper hören", hatte der Spanier geschrieben, nachdem er im Paris-Halbfinale an Novak Djokovic gescheitert war und seinen 14. Titel verpasst hatte. Allerdings witterte die spanische Presse hinter Nadals Auszeit auch andere Gründe - und diese wurden jetzt von Carlos Moya, dem Coach des 20-fachen Grand-Slam-Siegers bestätigt.

In einem  Interview mit dem spanischen Sender RTVE sagte der ehemalige Weltranglistenerste Moya: "Die Sandsaison war hart, mit viel körperlichem und mentalem Druck. Rafa war erschöpft. Rafa erreichte vor zwei Jahren einen Punkt großer mentaler Müdigkeit. Er kam nur sehr schwer da heraus. Und jetzt war er wieder nahe an dem Punkt dran."

Schlechte Erinnerungen an 2019

Nadal machte in Paris eine Fußverletzung zu schaffen - aber auch die Corona-Situation mit dem Leben in der Tennis-Blase hätten tiefe Spuren beim Iberer hinterlassen. Jetzt würde er sich in einer ähnlichen Situation wie 2019 befinden, als er seine Liebe zum Tennis infrage stellte. Damals hatte er gesundheitliche Probleme mit dem Knie und dem Fuß, musste die Final-Niederlage von Melbourne verdauen und kam auf Sand nicht in Schwung.

"Ich war mental und körperlich am Boden", gestand Nadal wenige Wochen später in der Öffentlichkeit. Nach der Niederlage im Barcelona-Halbfinale schloss er sich selber weg, sinnierte in der Garderobe über die Zukunft und seine Einstellung zum Spiel. "Ich war ein paar Stunden allein im Raum und dachte darüber nach, was los ist."

Schlussendlich fand der Superstar aber wieder in die Spur und gewann im selben Jahr noch die French Open und in New York. Bleibt also zu hoffen, dass Nadal auch diesmal wieder die mentale Hürde überwinden und topfit bei den US Open aufschlagen kann.