Lange habe er mit sich gerungen, sich so manche Nächte unruhig im Bett hin- und hergewälzt. Obwohl am 4. Jänner sein Sohnemann Dario das Licht der Welt erblickte, entschied sich Feliciano Lopez schlussendlich dafür, in den Flieger Richtung Melbourne zu klettern, um bei den Australian Open aufzuschlagen. Es war die richtige Entscheidung, blüht der Spanier doch im Spätherbst seiner Karriere noch einmal auf. Mit einem hart umkämpften Fünfsatzsieg über den an Nummer 31 gesetzten Italiener Lorenzo Sonego zog der ehemalige Weltranglisten-Zwölfte nun im Melbourne Park in die dritte Runde ein und schrieb damit Geschichte.

So ist Lopez, der bereits zum 75. Mal in Folge im Hauptbewerb eines Grand Slams steht (Rekord), mit seinen 39 Jahren, vier Monaten und 21 Tagen der älteste Spieler in der dritten Runde eines Major-Turniers seit Ken Roswall 1978, der damals bereits 42 Lenze zählte.

Lopez: "Mein bisher größter Comebacksieg"

Dabei konnte Lopez gegen Sonego zum sechsten Mal in seiner Karriere einen 0:2-Satzrückstand wettmachen. „Es ist mein bisher größter Comeback-Sieg. Ich war schon nach der ersten Runde müde. Jetzt bin ich es noch viel mehr“, lächelte der Tennis-Methusalem aus Toledo nach dem 3:18-Stunden dauernden Match. Nächster Gegner: der starke Russe Andrej Rublew. Dass er in diesem Alter überhaupt noch aktiv sei, habe er seinem Titel 2019 in Queen’s zu verdanken. „Da habe ich gesehen, was noch möglich ist.“ Nachsatz: „Obwohl, normal ist Spitzensport auf höchstem Level in so einem vorangeschrittenen Alter nicht. Umso stolzer bin ich auf das, was ich gerade erreicht habe.“