Sie starten heute im Doppelbewerb von Delray Beach in die neue Saison. Wer ist nach der Trennung von Raven Klassen Ihr neuer Partner?
OLIVER MARACH: Ich habe noch keinen neuen Doppelpartner und spiele hier mit dem Venezolaner Luis David Martinez. Wir sind nur mit Glück in den Bewerb gekommen, weil es einige Absagen gab.

Seit wann sind Sie bereits in Florida?
MARACH: Seit einer Woche – ich habe hier mit Bob Bryan trainiert. Meine Familie ist auch da, aber die fliegt heute nach Panama zurück. Es ist eh höchste Zeit, weil in Panama ist wegen Corona schon wieder bis 15. Jänner alles dicht. Es ist dort eine Katastrophe, weil der Staat im Gegensatz zu Österreich keine finanzielle Unterstützung zur Verfügung stellt.

Über die Feiertage waren Sie auch in Panama?
MARACH: Ja, aber nicht in der Hauptstadt, sondern im Apartment am Strand. Das war gut, weil da konnte man sich frei bewegen und ich mein Trainingsprogramm abspulen. Und ich fühle mich jetzt so fit wie lange nicht mehr.

Wie geht es für Sie nach Delray Beach weiter?
MARACH: Ich werde nach Australien fliegen und dort mit Robin Haase spielen. Er ist ein sehr guter Doppelspieler, wir versuchen es miteinander. Den ATP Cup habe ich abgesagt, wir werden stattdessen zwei 250er-Turniere, die zeitgleich ebenfalls in Melbourne stattfinden, spielen und versuchen, unser Ranking zu verbessern.

Und nach Australien?
MARACH: Weiter haben wir noch nicht geplant, Robin will auch nochmals seine Einzel-Karriere forcieren. Das Problem ist, dass wir derzeit bei den großen Turnieren nur schwer reinkommen. Und da die ATP-Turniere aufgrund der Corona-Krise das Preisgeld zwischen 40 und 50 Prozent gesenkt haben, gibt es gerade im Doppel kaum noch etwas zu verdienen. Die Kosten für Flüge, Unterkünfte und so weiter bleiben aber dieselben, einen Coach kann ich mir da nicht leisten. 2020 war ich zwölf Wochen unterwegs und habe so gut wie kein Plus gemacht. Finanziell gesehen wäre es lukrativer, in Panama zu bleiben und Trainerstunden zu geben. Aber ich will es heuer unbedingt noch einmal auf der Tour probieren.

Und dann ist Schluss?
MARACH: Ich werde heuer 41 und bin nicht mehr das heißeste Eisen am Markt. Ein großes Ziel sind auf alle Fälle noch die Olympischen Spiele in Tokio. Läuft alles nach Wunsch, könnten Jürgen Melzer, Alex Peya, Philipp Oswald und ich in zwei Doppeln antreten.

Haben Sie schon Pläne für die Karriere nach Ihrer Karriere?
MARACH: Mir schwirren schon ein paar Ideen durch den Kopf. Ich könnte mir vorstellen, weltweit bei Doppel-Kliniken einzusteigen. Oder möglicherweise in Panama ein großes Sportzentrum mit Profitennis und College-Anschluss aufzuziehen.