Dominic Thiem und Daniel Medwedew kämpfen bei den Tennis-ATP-Finals in London um ihren Premierentitel. Der als Nummer vier gesetzte Russe rang den Weltranglistenzweiten Rafael Nadal am Samstagabend nach hartem Kampf mit 3:6,7:6(4),6:3 nieder. ÖTV-Star Thiem hatte zuvor beim 7:5,6:7(10),7:6(5)-Erfolg in der Nachmittagssession gegen den topgesetzten Serben Novak Djokovic noch etwas mehr Mühe gehabt. Thiem liegt im Head-to-Head mit Medwedew mit 3:1 voran, dieses Jahr blieb er bei den US Open auf dem Weg zum Titelgewinn im Semifinale mit 6:2,7:6(7),7:6(5) siegreich. Für beide Akteure geht es um den zweiten Saisontitel.

Melzer verpasst Doppel-Titel

Jürgen Melzer und sein französischer Partner Edouard Roger-Vasselin haben das Endspiel bei den mit 5,7 Mio. Dollar dotierten ATP Finals in London verloren. Die Überraschungs-Finalisten verloren gegen die niederländisch-kroatische Paarung Wesley Koolhof/Nikola Mektic mit 2:6,6:3,5:10. Damit wurde es nichts aus dem ersten Doppel-Triumph beim Masters für einen Österreicher. 2007 hatte auch Julian Knowle (damals mit Simon Aspelin/SWE) das Endspiel erreicht.

Melzer hängt Ende Jänner nach den Australian Open seinen Schläger fast ganz an den Nagel, spielt vielleicht noch bei den French Open und in Wimbledon ein Genussprojekt. Schwieriger aufzuhören ist es für ihn aber trotz seiner nach wie vor guten Form nicht. "Ich habe gewusst, dass ich noch ein Jahr spielen kann. Für mich hat einfach die Chance, diesen Job zu machen überwogen und deshalb - no regrets."

Die ÖTV-Funktion als Sportdirektor anzunehmen war letztlich auch eine Entscheidung für seine Familie. Der Vater eines Sohnes, der mit Ex-Schwimmstar Fabienne Melzer-Nadarajah verheiratet ist, freut sich auf viel Zeit zu Hause. Für ein ambitioniertes Profijahr müsse man 30 Wochen im Jahr unterwegs sein. "Ich werde 40 nächstes Jahr, irgendwann ist es dann auch gut gewesen, ich mache das seit 21 Jahren."