Die sozialen Netzwerke zeigen wieder einmal ihre hässliche Fratze. Nachdem Novak Djokovic von den US Open ausgeschlossen wurde, schlägt der von ihm mit einem Ball an den Hals getroffenen Linienrichterin Laura Clark extremer Hass entgegen. So haben etwa die serbischen Medien eine Hetzjagd gegen die Amerikanerin gestartet und beleidigen diese als Alkoholikerin und Simulantin mit herausragendem schauspielerischen Talent.

Das heizt die Wut der Fans natürlich an. "Du kannst literweise Alkohol trinken, aber keinen kleinen Tennisball überleben? Schlechte Schauspielerei. Schamlos", schreibt etwa ein Internet-Troll auf ihrem Instagram-Account. Besonders geschmacklos ist, wie der Tod ihres Sohnes benutzt wird, um Clark anzugreifen. Josh Clark kam 2008 mit 25 Jahren bei einem Fahrrad-Unfall ums Leben. "Mach dir keine Sorgen, du wirst bald zu ihm stoßen", stößt ein Djokovic-Fan gar eine Todesdrohung aus.

"Keine Angst, du wirst bald bei ihm sein", schreibt ein Hasser
"Keine Angst, du wirst bald bei ihm sein", schreibt ein Hasser © INSTAGRAM

Djokovic verteidigt Clark

Während Clark bei den US Open vorerst nicht mehr als Linienrichterin eingesetzt wird, hat Djokovic hat die Anfeindungen gegen die von ihm verletzte Linienrichterin verurteilt. "Bitte bedenkt, dass die Linienrichterin, die gestern Abend vom Ball getroffen wurde, auch die Unterstützung unserer Community benötigt. Sie hat überhaupt nichts falsch gemacht", schrieb der Serbe auf Twitter. "Ich bitte euch, sie in dieser Zeit zu unterstützen und liebevoll zu ihr zu sein", fügte der 33-Jährige hinzu.

Djokovic hatte in seinem Achtelfinale am Sonntag gegen den Spanier Pablo Carreno Busta nach einem verlorenen Aufschlagspiel im ersten Satz wütend einen Ball weggeschlagen und dabei eine Linienrichterin getroffen. Zwar hatte Djokovic den Ball nicht mit Absicht in Richtung der Linienrichterin geschlagen, sie ging aber zu Boden und hatte danach sichtlich Probleme mit der Atmung.

Wegen seines unsportlichen Verhaltens war Djokovic nicht nur vom Turnier ausgeschlossen worden, sondern muss zusätzlich 10.000 US-Dollar Strafe zahlen. Auch sein gewonnenes Preisgeld in Höhe von 250.000 US-Dollar werde er verlieren, hatte der US-Tennisverband angekündigt.