Im Davis-Cup-Länderkampf in Premstätten zwischen Österreich und Uruguay steht es 1:1. Dennis Novak hatte zunächst gegen Martin Cuevas keinerlei Probleme und feierte einen glatten 6:2, 6:4-Erfolg. Im zweiten Match des Tages lieferte Jurij Rodionov der Nummer eins der Gäste, Pablo Cuevas, einen großartigen Kampf, verlor aber schließlich in drei Sätzen 7:6 (9/7), 3:6, 6:7 (5/7).

Der 20-jährige Rodionov bot eine grandiose Leistung und forderte den 34-jährigen Routinier Pablo Cuevas voll. Nach gewonnenem ersten Tiebreak musste der Österreicher einen Aufschlagverlust in Kauf nehmen, das war bereits entscheidend für den Satz. Auch der dritte Satz ging ins Tiebreak, das letztlich Cuevas, der im gesamten Match keinen einzigen Breakball zugelassen hat, mit 7:5 gewann.

Koubek wartet noch ab

"Es war ein unglaublicher Fight", resümierte Rodionov nach der Partie. "Ich habe mich noch nie so gut auf einem Tennisplatz gefühlt. Jedes Mal, wenn ich einen Punkt gemacht habe, habe ich gespürt, dass ich einen Schub von den Fans bekommen habe." Am Anfang sei er zu nervös gewesen, habe zu viel Energie in die Ballwechsel gelegt, woraus im dritten Durchgang Krämpfe resultiert haben.

"Er ist trotz Krämpfen lange Ballwechsel gegangen", lobte ÖTV-Kapitän Stefan Koubek seine Nummer zwei in der Steiermarkhalle. "Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, da war alles drinnen in der Partie. Aber Jurij hat fast bis zum Umfallen gefightet." Hinsichtlich des vielleicht entscheidenden letzten Einzels müsse man die Nacht abwarten, wie sich Rodionov am Samstag fühle, so Koubek.

Vorerst treten ab 13.00 Uhr (live ServusTV) aber Oliver Marach und Jürgen Melzer im Doppel gegen Pablo Cuevas und Ariel Behar an. Gleich danach muss der erfolgreichere der Cuevas-Brüder im Einzel gegen Novak ran. Koubek: "Der ist zweieinhalb Stunden auf dem Platz gestanden. Jurij hat ihn ordentlich müde gemacht. Das wird er morgen spüren, und das ist sicher ein Vorteil für uns."

3500 Fans waren zuvor in der ersten Partie Zeugen einer klaren Angelegenheit für Novak geworden. Sein Gegenüber, die Nummer 487 im ATP-Computer, war mit dem Tempo des Niederösterreichers sichtlich überfordert und konnte kaum Glanzlichter setzen. Beeindruckend hingegen Novak, der keinerlei Nervosität zeigte und mit der Bürde des Favoriten bravourös umging.

Rasche 4:0-Führung

Novak fand in der Steiermarkhalle rasch den richtigen "Touch". Er nahm Uruguays Nummer zwei gleich einmal dessen ersten beide Service-Games ab und zog auf 4:0 davon. Der Lokalmatador selbst sah sich im gesamten Match nur einem Breakball gegenüber, brachte seinen Aufschlag aber auch da durch. Cuevas gestaltete Satz zwei ausgeglichener, doch nach letztlich 78 Minuten saß der fünfte Matchball.

Die Ineffizienz mit 17 Chancen für drei Breaks war ein Punkt, mit dem Novak nicht zufrieden war. "Im zweiten Satz habe ich viele Breakchancen gehabt. Bei den meisten hat er sehr, sehr gut serviert. Da habe ich nicht viel machen können. Das kann dann immer kippen", stellte Novak fest. "Aber ich habe das echt gut nach Hause gespielt. Vom Spielerischen, vom Fokus her war es eine sehr ansprechende Leistung."

Der 26-jährige Schützling von Coach Wolfgang Thiem, der mit diesem Erfolg seine Davis-Cup-Bilanz auf 7:3-Siege polierte, war bereits beim letzten Davis Cup gegen Finnland beim 3:2-Erfolg der Matchwinner. Der Sieger des Duells Österreich gegen Uruguay hat ein Ticket für das Finalturnier im November in Madrid in der Tasche.