Jeder einzelne der vier Spieler im Semifinale der French Open könnte mit einem Titel am Sonntag Tennis-Geschichte schreiben. Novak Djokovic hält derzeit drei Titel zur selben Zeit inne und könnte den "unechten" Grand Slam (also nicht innerhalb eines Kalenderjahres) schon zum zweiten Mal in seiner Karriere schaffen.

Rafael Nadal könnte seine ohnehin schon kaum glaubbare Erfolgsgeschichte in der Stadt der Liebe ausbauen und das "dreckige Dutzend" voll machen. Sein zwölfter Major-Titel in Roland Garros wäre auch sein insgesamt 18. Und Roger Federer könnte einen im Alter von 37 Jahren nicht mehr für möglich gehaltenen zweiten French-Open-Titel, zehn Jahre nach seinem ersten, holen.

Aus österreichischer Sicht würde natürlich Dominic Thiem mit dem erst zweiten Einzel-Titel für Österreich nach Thomas Muster (1995) Geschichte schreiben - und dies auch noch in der Ära der drei stärksten Spieler aller Zeiten schaffen.

Djokovic lobt Thiem

Ein Journalist aus Italien wollte es ganz genau wissen, und fragte Djokovic, ob Dominic Thiem nun der "neue Andy Murray" sei. "Es ist toll, es spricht für die Qualität des Turniers und es ist toll, dass die Top 4 im Semifinale sind, weil es bringt noch mehr Rivalität und Wichtigkeit für diese Matches." Direkt auf den Murray-Thiem-Vergleich ging der Serbe freilich nicht ein, sondern freute sich, dass Murray in Queens zumindest im Doppel wieder auf die Tour zurückkehren möchte.

"Dominic hat verdient, wo er steht. Besonders auf Sand, da spielt er sein bestes Tennis. Er hat großartige Power in seinem Spiel, besonders Vorhand und Aufschlag, auch die Backhand hat sich verbessert", sagte Djokovic. "Es scheint auch, dass seine Zusammenarbeit mit Massu ihm sehr geholfen hat, auch mental." Wenn Thiem aber weiter so spiele, nicht nur auf Sand, sondern überall, dann werde man den Niederösterreicher öfter in den entscheidenden Phasen von Turnieren sehen.