Mit dem 6:3, 6:4 gegen die Britin Harriet Dart sind Sie in Linz erfolgreich gestartet. Welche Eindrücke haben Sie vom Turnier?
KRISTINA MLADENOVIC: Mit meinem Spiel bin ich ganz zufrieden, die Leistung war solide. Linz ist für mich ein spezielles Turnier. Ich bin das erste Mal hier und bekam vom Publikum eine tolle Unterstützung.

Glauben Sie, als Freundin von Dominic Thiem bei den Fans einen besonderen Bonus zu haben?
Das ist gut möglich. Unter den Zuschauern sind ja auch Dominics Mutter, beide Großmütter und eine Tante gesessen. Sie sind extra aus Wien gekommen. Das hat mich sehr gefreut und fühlt sich fast ein bisschen wie zu Hause an.

Linz ist auch für seine Players Parties berühmt. Heuer lautete das Motto „Römerzeit“.
Ja, ich habe im Internet schon einiges darüber gelesen und die Party war dann auch ein echter Spaß. Es ist toll, was sich die Veranstalter einfallen lassen, und es gibt dem Turnier eine besondere Atmosphäre.

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Sie sind heuer als Nummer elf der Weltrangliste in die Saison gestartet, schlitterten dann aber bis auf Position 62 zurück. Was waren die Gründe dafür?
Ich habe 2017 in der ersten Jahreshälfte eine sehr starke Saison gespielt, bin dann aber in Wimbledon ausgerutscht und habe mich am Knöchel und am Knie verletzt. Trotzdem wollte ich es am Jahresende unbedingt noch zum WTA-Finale nach Singapur schaffen und habe mich in dieser Phase extrem gepusht. Am Ende ist es sich knapp nicht ausgegangen und ich war ziemlich ausgelaugt. In der heurigen Saison hatte ich viele Höhen und Tiefen und habe öfter gegen Spielerinnen verloren, die weit besser waren, als es ihr Ranking sagt. Prinzipiell waren meine Leistungen aber solide.

Wie lauten Ihre nächsten Ziele?
Ich möchte das heurige Jahr unter den Top 40 abschließen, 2019 voll angreifen und mich wieder nach vorne arbeiten.

Wie läuft es bei Ihrer Trainersuche?
Derzeit begleitet mich meine Mutter auf die Turniere, doch wäre es schon wichtig, auf lange Sicht wieder einen guten Trainer zu haben. Ich habe aber keinen Druck, will nichts überstürzen.

Im Doppel lief es für Sie heuer sehr erfolgreich. Mit Ihrer Standardpartnerin Timea Babos, auf die Sie ja heute im Linz-Achtelfinale treffen, holten Sie den Titel bei den Australian Open und erreichten in New York das Finale.
Das waren natürlich schöne Erfolge. Aber prinzipiell sehe ich das Doppel nur als zusätzliches Training für das Einzel und ich spiele es auch nur bei den großen Turnieren. Hier in Linz haben wir zum Beispiel gar nicht genannt.

Dominic Thiem hat heuer gesagt, dass es im Gegensatz zur Herren-Tour bei den Frauen kaum Freundschaften, dafür aber viele Feindschaften gibt. Stimmt das?
Zumindest teilweise. Es ist schon richtig, dass es auf der Tour nicht viele Freundschaften gibt – aber am Ende des Tages ist ja auch jede eine Gegnerin von dir, die auf der anderen Seite des Netzes steht.

Auch Timea Babos?
Bei ihr ist es etwas anderes. Sie ist eine ganz spezielle Freundin – wir unternehmen auch abseits des Tennis viel miteinander. Sie ist eine Freundin fürs Leben.

Haben Sie die Niederlage von Dominic in Schanghai gegen Matthew Ebden mitverfolgt?
Ja, ich habe es mir im Hotelzimmer auf dem Computer im Livestream angesehen. Es waren drei sehr nervenaufreibende Stunden und am Ende machte auch nur ein einziger Punkt den Unterschied aus.

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Haben Sie im Anschluss mit ihm telefoniert?
Ja. Und ich habe versucht, ihn aufzubauen. Doch leider war nicht viel Zeit, weil ich mich auf mein eigenes Match vorbereiten musste.

Wie schwierig ist es, eine Fernbeziehung zu führen?
Natürlich wäre es schön, wenn wir uns öfter sehen könnten. Doch gibt es genügend Turniere, wo wir beide spielen. Außerdem sind wir Spitzensportler und wissen, wie man am besten mit so einer Situation umgeht.

Wie können Sie im Tennis voneinander profitieren?
Dominic und ich helfen uns gegenseitig. Wir sind beide sehr ehrgeizig und extrem auf den Sport fokussiert. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus und geben uns hilfreiche Tipps.