Dominic Thiem hat nach dem engen Viersatz-Triumph sein Kommitment für die Davis-Cup-Saison 2019 schon einmal abgegeben. Nach dem 3:1-Erfolg über Australien und dem damit verbundenen erstmaligen Aufstieg in seiner Karriere in die Weltgruppe möchte Österreichs Tennis-Star dem ÖTV-Team auch im kommenden Jahr zur Verfügung stehen. "Ja, sicher. Ich bin topmotiviert", erklärte Thiem in Graz.

"Hoffentlich wird es ein Heim-Match. Wir werden alles dafür geben, dass wir uns das erste Mal für den (Final-)Event qualifizieren", sagte Thiem, der auf Nachfrage aber auch für jedes Auswärtsmatch zur Verfügung stehen würde. Der Termin ist mit 2. und 3. Februar unmittelbar nach den Australian Open für Thiem passend. Selbst einen möglichen Auswärtstrip nach Indien oder Kolumbien (die Auslosung erfolgt am 26. September) schließt er nicht aus. "Es ist in der Situation ganz gut, weil der Davis Cup, egal, wo er stattfindet, eigentlich okay ist. In Australien kann man bleiben, Indien liegt am Rückweg, ist es Südamerika, dann bleibe ich gleich in Südamerika. Aber wir hoffen natürlich auf ein Heim-Match."

Hochachtung vor De Minaur

Thiem war freilich doch sehr erleichtert, dass er sein Sonntag-Spiel gegen den sehr kampfstarken Alex de Minaur in vier Sätzen beenden konnte. "Ja, sicher. Es war ganz nah an einem fünften Satz und der ist dann komplett offen", erklärte Thiem. Minaur habe einen Rückfall nach den ersten beiden Sätzen wirklich gut ausgenutzt. "Sensationell, wie er spielt. Und auch so hat er mit 19 körperlich keinen Einbruch gehabt das ganze Match. In dem Moment, in dem ich ein bisserl nachgelassen habe, ist er sofort auf mich draufgestiegen. Im vierten Satz war es eine komplett offene Partie, zum Glück mit dem besseren Ende für uns."

Inwiefern er auch erleichtert war, dass es nicht zu einem entscheidenden fünften Match gekommen ist, beantwortete Thiem halbernst. "Ich war komplett entspannt, ich war in einer win-win-Situation. Wenn ich gewinne, ist es gut, wenn ich verliere, dann hätte Dennis den fünften Punkt geholt. Egal, gegen wen", meinte er lächelnd, versicherte aber, dass das "wirklich ernst gemeint" war. "Aber natürlich war ich überglücklich, als ich den Matchball verwertet habe, weil auch die Fans waren ein Wahnsinn."

Sämtliche anwesende Spieler, also auch Dennis Novak, Gerald und Jürgen Melzer sowie Oliver Marach bekundeten Absichtserklärungen, auch 2019 für das Team zur Verfügung zu stehen. Äußerst happy war auch Kapitän Stefan Koubek, der 2015 mit dem Ziel Weltgruppe diese Funktion angetreten hatte. "Ich finde es einfach nur geil. Ich kann mich nur bei der Mannschaft bedanken, weil das Lob gehört den Spielern, die haben die Punkte geholt. Ich bin nur dort gesessen", sagte der Kärntner. Er werde dieses Wochenende noch lange mit sich mittragen.

Bereits zuvor hatten die enttäuschten Australier Rede und Antwort gestanden. "Natürlich denke ich, dass das wirklich knapp war. Ich war mit einem Break im vierten Satz voran, dann habe ich nicht mein bestes Game gespielt und noch eine Breakmöglichkeit bei 4:4. Ich war nur Punkte vom fünften Satz entfernt und dann hätte alles passieren können", sagte Alex de Minaur, dem auch Thiem eine große Zukunft prophezeite.

Die Australier müssen dank der Reform nicht absteigen, nahmen die Niederlage aber genauso schwer. Das versicherte der nach wie vor enthusiastische Kapitän Lleyton Hewitt. "Jedes Mal, wenn wir Grün-Gold tragen, bedeutet es genau dasselbe. Wir hatten denselben Stolz, Leidenschaft und Kampfgeist, den wir immer haben, das ändert sich nicht. Wir sind hierhergekommen, um zu gewinnen und alles auf dem Platz zu lassen. Aber ich könnte nicht stolzer auf mein Team sein, jeder hat sich großartig vorbereitet."

Hewitt verriet später auch seine Strategie, wenn es zum 2:2 gekommen wäre. Er hätte anstelle von Jordan Thompson John Millman gegen Dennis Novak einlaufen lassen. Der Weltranglisten-37. hatte am Freitag wegen einer nicht überstandenen Verkühlung nicht gespielt.

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