"Mein größter Wunsch ist es, die Nummer eins zu werden. Aber das wird ein langer, langer Weg, und ich habe sehr gute Gegenspieler", sagte der derzeitige Fünfte der Weltrangliste am Mittwoch vor Journalisten in Buenos Aires. "Um die Nummer eins zu werden, muss man aber in allen Bereichen sehr gut sein, und ich habe an mir noch viel zu arbeiten", fügte er hinzu.

Del Potro hatte am Montag den Seriensieger der US Open, Roger Federer, im Finale in New York bezwungen und damit seinen ersten Grand-Slam-Sieg geholt. "Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich die US Open gewonnen habe und in zwei Tagen die Nummer 2 und Nummer 1 der Weltrangliste besiegt habe", sagte er bescheiden. "Jetzt aber warte ich darauf, dass sie mir den Pokal schicken, damit ich ihn neben mein Bett stellen kann."

Del Potros Erfolg hat der wegen der Misserfolge der Fußball-Nationalmannschaft unter Trainer Diego Maradona derzeit leidenden argentinischen Sportseele Linderung verschafft. Bei seiner Rückkehr aus den USA in seine Heimat war er in Buenos Aires von Reportern derart bestürmt worden, dass die Polizei zu seiner Befreiung einschreiten musste. Außerdem warteten Hunderte Fans auf dem Flughafen der Hauptstadt auf ihr neues Sport-Idol und wollten Autogramme. Nach dem Medienrummel wollte del Potro zu seiner Familie in seine Heimatstadt Tandil etwa 350 Kilometer südlich von Buenos Aires fahren.