Der Weltranglisten-Zweite jagt mithilfe des dreifachen Wimbledonsiegers Becker selbst seinem zweiten Titel bei dem Rasen-Klassiker nach. "Ich hoffe, dass wir hier, wo er die größten Momente seiner Karriere hatte, zwei großartige Wochen haben", sagte der 27-Jährige, der die Nachfolge des Briten Andy Murray antreten will.
Rafael Nadal will diesmal kein Opfer eines Überraschungscoups werden. Der Rekordmann auf Sand weist seit 2012 in Wimbledon eine Bilanz von 1:3 Siegen auf, im Vorjahr schied der zweifache Gewinner (2008, 2010) in der ersten Runde aus. Nach dem neunten Sieg bei den French Open hat er im heimatlichen Mallorca einige Tage ohne Tennis entspannt ("Ich war auch am Strand"), die ersten Trainingseinheiten auf dem Rasen des All England Clubs haben ihn bestärkt.
"Ich fühle mich diesmal besser als in vergangenen Jahren. Ich kann mich freier bewegen, muss mir keine Gedanken um mein Knie machen. Das ist das Wichtigste für mich", erklärte der 28-Jährige, der zum Auftakt auf den Slowaken Martin Klizan trifft. Vom Titel wolle er nicht reden, sagte Nadal. "Ich spreche davon, auf Gras besser zu spielen als zuletzt."
Roger Federer glaubt auch, dass man einen stärkeren Nadal sehen wird. "Er mag in den ersten Runden eher verwundbar sein, wie so viele. Das frische Gras sind wir nicht gewohnt", erklärte der siebenfache Wimbledonsieger aus der Schweiz, der im Vorjahr als Titelverteidiger in der zweiten Runde ausgeschieden war. "Aber je länger das Turnier dauert, desto mehr ähnelt es einem Sand- oder Hartplatz mit ein bisschen Gras drauf. Wenn er die ersten zwei Runden übersteht, dann werden wir mehr von dem sehen, was er hier schon gezeigt hat."
Wimbledonsiegerin Bartoli plant keine Rückkehr
Wimbledonsiegerin Marion Bartoli hat keine Pläne für eine Rückkehr auf die Tennis-Tour. "Ich bedauere die Entscheidung überhaupt nicht", meinte die Französin am Sonntag auf der Anlage ihres Triumphs von 2013. Sie verwies auf ihre Schulter, die ihr noch immer Probleme bereite. Die Französin hatte vergangenen August überraschend ihre Karriere für beendet erklärt.
Im Wimbledon-Finale vor einem Jahr hatte Bartoli 2013 die Deutsche Sabine Lisicki besiegt. "Was ich am meisten vermisse, sind die letzten fünf Sekunden meines Finales, als ich ein Ass geschlagen habe und wusste, dass es ein Ass war", erklärte die 29-Jährige. "Was ich nicht vermisse, ist, morgens aufzuwachen und der ganze Körper schmerzt. Und zu schauen, dass du deinen Zeitplan jeden Tag bereit hast."