Beim Tour-de-France-Team Bahrain Victorius hat es am Mittwochabend eine Polizeirazzia gegeben. Dies bestätigte der Rennstall. Die Zimmer der Fahrer im Hotelin Pau in den französischenPyrenäen sowie der Teambus seien durchsucht worden. Obwohl der Grund der Untersuchung nicht bekannt war, habe das Team außerdem wie von den Beamten verlangt Trainingspläne ausgehändigt, gab Bahrain bekannt. Zu Festnahmen kam es nicht.

Der Start des Teams bei der 18. Etappe von Pau nach Luz Ardiden sei davon aber nicht beeinträchtigt, hieß es vonseiten des Teams. Die französische Staatsanwaltschaft eröffnete indes eine Voruntersuchung. Wie aus Marseille verlautbart wurde, gehe es dabei um "den Erwerb, Transport, Besitz, die Einfuhr einer verbotenen Substanz oder einer verbotenen Methode zur Verwendung durch einen Athleten ohne medizinische Begründung".

Die Durchsuchung kam laut Angaben der Polizei durch laufende Dopingverdächtigungen zustande, denen seit vergangenem Jahr nachgegangen wird. Laut einem Beobachter eines anderen Teams seien "Dutzende" Polizisten bis 2 Uhr früh an der Razzia beteiligt gewesen. Bahrain Victorious hat durch Matej Mohoric (SLO) und Dylan Teuns (BEL) zwei Etappe der diesjährigen "Großen Schleife" gewonnen. Bei der Tour ist auch der Österreicher Marco Haller in der Mannschaft mit dabei. Pello Bilbao (ESP) liegt als bester Fahrer in der Gesamtwertung auf Rang zehn.

Mohoric sagte vor dem Start der 18. Etappe, dass das Team nichts zu verbergen habe. "Es tauchten rund 50 (Beamte, Anm.) auf. Sie haben all mein Zeug durchsucht und ich sagte: okay, es macht mir nichts aus, ich habe nichts zu verbergen." Sein italienischer Teamkollege Sonny Colbrelli meinte: "Die Gendarmen haben nur ihre Arbeit gemacht. Sie haben alles wieder genau so ordentlich hinterlassen, wie sie es vorgefunden haben."

Man werde immer professionell kooperieren, hieß es in einem Team-Statement. Der Vorgang habe aber die Erholung der Fahrer ebenso wie den Essensplan beeinflusst. "Als Profi-Team ist es das Wichtigste für uns, dass es unseren Fahrern gut geht."