Die französische Radrennfahrerin Marion Sicot wurde im September 2019 wegen Dopings für vier Jahre gesperrt. Bei ihr wurde Erythropoetin, kurz auch EPO, nachgewiesen – ein körpereigenes Hormon, welches die Bildung roter Blutkörperchen stimuliert und besonders bei AusdauersportlerInnen beliebt ist.

Die 28-Jährige zeigt sich reuig, bringt zugleich jedoch ein Argument, was sie auf eine Milderung der Strafe hoffen lässt. So soll Sicot von ihrem ehemaligen sportlichen Leiter Marc Bracke erniedrigt worden sein, wie die Schweizer Boulevard-Zeitung Blick berichtet. "Er sagte, ich sei zu fett", sagt Sicot, die sich im Anschluss zum Doping genötigt fühlte.

Sicot: "Er verlangte Bilder im String"

Sie dürfe nur ins Team zurückkehren, wenn sie an Gewicht verliere. Deshalb musste die Radsportlerin Bracke von 2016 bis 2019 angeblich jeden Montag Bilder in Unterwäsche per WhatsApp schicken. "Eines Tages verlangte er jedoch intimere Bilder. Auch im String", fährt Sicot fort, die sich dann weigerte, weitere Fotos zu schicken.

Am Freitag gab Sicot bekannt, eine Anzeige aufgrund sexueller Belästigung gegen Bracke erstattet zu haben. Ihr ehemaliges Team, das belgische Frauen-Team Doltcini-Van Eyck, wehrt sich gegen die Vorwürfe und erklärte, dass Sicot die Fotos nur solange schicken musste, bis sie ein "akzeptables" Gewicht erreicht hätte.

Sicot hofft nun auf eine Reduzierung ihrer Strafe und darauf, dass Bracke nie mehr im Radsport tätig sein darf. Bracke musste sich bereits einmal gegenüber Vorwürfen einer Fahrerin verantworten, von der er angeblich Bikini-Bilder verlangte. Die Untersuchungen des Rad-Weltverbands UCI laufen.