Das Streckenprofil für den Marathon-Weltrekordversuch von Eliud Kipchoge am Wochenende in Wien ist laut einer Analyse von Sportwissenschaftern der Universität Wien bzw. aus den USA "bestens geeignet". Die hauptsächlich im Prater gelegene Laufstrecke sei nur "unwesentlich langsamer als eine theoretische Idealstrecke ohne Steigungen und Kurven", hieß es in einer Aussendung der Uni.

Der Kenianer will die Marathonstrecke erstmals unter zwei Stunden laufen. Start ist auf der Reichsbrücke, anschließend geht es zum Praterstern und dann auf der Prater Hauptallee bis zum Lusthaus mehrmals hin und retour. "Um die Strecke möglichst genau simulieren zu können, sind wir zur Datenerfassung die Strecke mehrmals mit Auto und Fahrrad abgefahren. Besonders relevant waren dabei die GPS- und Höhendaten", so Christoph Triska vom Institut für Sportwissenschaften der Uni Wien.

Gute Strecke

Eine anschließende Computersimulation ergab, dass Kipchoge auf einer absolut geraden Strecke ohne Steigungen um nur ca. 4,5 Sekunden schneller wäre als auf der geplanten Weltrekordstrecke. "Das entspricht einem Mehraufwand an Energie von 0,11 Prozent", so Triska. Für die Analyse einbezogen wurden der zusätzliche Energiebedarf durch das Bergauf- und das Kurvenlaufen sowie die Energieersparnis durch das Bergablaufen.

Gleich zu Beginn spart Kipchoge nach dem Start auf der Reichsbrücke etwa sechs Sekunden im Vergleich zu einer absolut ebenen Strecke ein. Durch den Höhenunterschied auf der Hauptallee - hier sind vier Runden mit jeweils drei Meter Anstieg zu absolvieren - verliert er dann etwas mehr als zehn Sekunden auf optimale Bedingungen. Darüber hinaus büßt er durch das Kurvenlaufen nochmals 0,4 Sekunden ein. "Die Strecke ist so gewählt, dass 26 Höhenmeter bergab gelaufen werden und lediglich zwölf Höhenmeter bergauf. Somit ist die Strecke in Wien für den Weltrekordversuch bestens geeignet", betonte Triska.