Die Steiermark ist Vorzeigeland, was den Golf-Leistungssport betrifft. Neben dem steirischen Aushängeschild Matthias Schwab, der mit Burgenländer Bernd Wiesberger auf der höchsten europäischen Tour-Ebene, der European Tour, bereits in die Saison gestartet ist, beginnt heute eine Stufe darunter in Südafrika die Challenge Tour.

Drei Österreicher erhielten dafür eine Spielberechtigung, alle drei kommen aus der Steiermark: Routinier und European-Tour-Turniersieger Martin Wiegele will jetzt, wo seine operierte Hüfte keine Probleme mehr macht, wieder um Siege spielen. Zu ihm gesellt sich Timon Baltl, der erstmals in den Genuss eines vollen Challenge-Tour-Spielrechts kommt – beide treten beim heutigen Saisonstart an.

Lukas Nemecz erhielt keine volle Tour-Spielberechtigung und wartet vorerst auf Einladungen. Ebenfalls in den Startlöchern: Sarah Schober, die in ihre fünfte Saison als Golf-Proette geht.

Martin Wiegele

Am Donnerstag feiert Martin Wiegeles künstliche Hüfte „Geburtstag“, seit zwei Jahren ist sie sein ständiger Begleiter. Sie macht aber keine Probleme mehr, der 41-Jährige hofft daher „auf einen erfolgreichen Karriereherbst“. Das bedeutet: Er möchte sich über gute Leistungen auf der Challenge Tour wieder für die European Tour, auf der er schon ein Turnier gewonnen hat, qualifizieren. Dass fünf steirische Golfer in den besten Touren Europas (Matthias Schwab auf der European Tour, Schober auf der Ladies European Tour sowie Baltl, Nemecz und Wiegele auf der Challenge Tour) spielen, freut ihn: „Wir sind ein starkes Golf-Bundesland.“

Timon Baltl

Mit Timon Baltl gesellte sich ein weiterer Steirer in den Kreis der Challenge-Tour-Spieler. Über die Alps Tour erspielte sich der 24-Jährige eine volle Challenge-Tour-Karte für die bevorstehende Saison. Doch der Ausflug nach Südafrika wird für ihn kein Sprung ins kalte Wasser, rund zehn Mal durfte er aufgrund von Einladungen bereits auf der zweithöchsten Europa-Tour abschlagen. „Daher weiß ich, was dort verlangt wird, und dass ich vom Können her mitspielen kann“, sagt der ehrgeizige Golfer, der ein ambitioniertes Ziel hat: „Mich von der Challenge Tour Richtung European Tour zu bewegen – sonst wäre ich fehl am Platz.“

Lukas Nemecz

Eine Rückenverletzung hat Lukas Nemecz in der vergangenen Saison ergebnistechnisch zurückgeworfen. Der Grazer bekam für die bevorstehende Challenge-Tour nicht die volle Karte, weiß aber, dass er dennoch „genügend Turniere spielen kann, dass es für eine gute Saison reicht“. Das Zauberwort in seiner siebenten Challenge-Tour-Saison lautet Flexibilität, denn der 30-Jährige wird oft kurzfristig in Turniere „hineinrutschen“. Das Positive: „Golferisch bin ich sehr zufrieden, es ist technisch etwas weitergegangen – und ich bin wieder fit“, sagt Nemecz. Sein Ziel: die Qualifikation für die Finalserie der Challenge Tour.

Sarah Schober

Auch bei den Damen hält eine Steirerin die rot-weiß-roten Fahnen hoch: Sarah Schober schlägt auf der Ladies European Tour ab – die Leibnitzerin bestreitet ihren Saisonstart wie die Herren in Südafrika, jedoch erst im März. „Der Kalender ist heuer dichter als im Vorjahr“, sagt die 27-Jährige, für die das Jahr 2020 einen besonderen Stellenwert einnimmt: Neben guten Ergebnissen auf der Tour geht es für sie auch um einen Startplatz bei den Olympischen Spielen im Sommer in Tokio. „Ich lege den Fokus nicht auf Olympia, das passiert einfach. Wenn ich einen guten Start in die Saison erwische, dann besteht die Chance.“