Viele Namen der besten Golfer der Welt sind am Siegespokal, den der Sieger der europäischen Gesamtwertung erhält, eingraviert. Rory McIlroy, Tommy Fleetwood, Francesco Molinari, Henrik Stenson, Luke Donald oder Lee Westwood, um nur einige zu nennen, durften schon die Harry Vardon Trohy in die Höhe stemmen, nachdem sie das Race to Dubai gewinnen konnten. Erstmals hat ein Österreicher die historische Chance, das Golfjahr auf der European Tour als Sieger zu beenden. Bernd Wiesberger führt die Rangliste mit 722,6 Punkten Vorsprung an. Der Gewinn des Race to Dubai bringt neben der beachtlichen Bonussumme von zwei Millionen Dollar auch einige Benefits mit sich. Zum Beispiel eine zehnjährige Spielberechtigung auf der European Tour.

Das Debüt

Mit Matthias Schwab ist in den Emiraten erstmals ein zweiter Österreicher für das Finalturnier qualifiziert. Der Steirer geht von Rang 16 aus ins Rennen, darf erstmals in seiner bisher stetig noch oben steigenden Karriere das letzte Turnier des Golfjahres absolvieren. Der 24-Jährige, der zuletzt das Turnier in Südafrika ausließ, um sich optimal für den Saisonhöhepunkt vorzubereiten, verweilt schon seit vergangenen Donnerstag in Dubai. Geplant war die Anreise für Sonntag, aber durch den plötzlichen Wintereinbruch in Österreich krempelte der Steirer seinen Reiseplan um. In den letzten Wochen agierte Schwab in absoluter Hochform, spielte ein Topergebnis nach dem anderen ein, will sich aber keinen allzu großen Druck auferlegen. „Ich versuche wie immer, mein bestes Golf auf den Platz zu bringen. Dann wird man sehen, was damit möglich ist“, sagt Schwab.

Matthias Schwab war zuletzt in einer bestechenden Form
Matthias Schwab war zuletzt in einer bestechenden Form © APA/dpa/Sven Hoppe

Die Konkurrenten

Mit seinem Sieg in der Vorwoche in Südafrika ist Fleetwood der erste Verfolger von Wiesberger. Der Engländer, der schon 2017 die Gesamtwertung für sich entscheiden konnte, kam zur rechten Zeit in eine gute Form. Der Engländer, der seinen Schwerpunkt mehr auf die US-Tour verlegte, wäre der dritte Spieler, der das Race to Dubai zum zweiten Mal gewinnen könnte. Verhindern will dies auf alle Fälle Jon Rahm, der auf Platz drei in der Zwischenwertung liegt. Der Spanier, der das Turnier 2017 gewann, trat bei den Events in der Türkei und Südafrika nicht an, konzentriert sich voll und ganz auf das Finale. Open-Champion Shane Lowry aus Irland und der Brite Matthew Fitzpatrick gehen mit Außenseitermöglichkeiten in die vier letzten Turnierrunden der Saison.

Der Favorit

Nach sein bisher stärksten Saison auf der European Tour geht Wiesberger als der große Gejagte in das Finale. Drei Saisonsiege, darunter die Erfolge bei den Scotish und Italian Open, die zur prestigeträchtigen Rolex-Serie zählen, und weitere Topplatzierungen haben den 33-Jährigen in diese hervorragende Position katapultiert. "Es ist eine etwas andere Situation, als Führender in das Turnier zu starten, allerdings sind es vier Runden wie in jedem anderen Turnier", sagt Wiesberger.

Sein Sieg würde dem österreichischen Golfsport einen weiteren Kick geben, um vielleicht doch wieder ein European-Tour-Turnier in die Alpenrepublik zu bringen und um bei den etwas stagnierenden Zahlen, eine Trendwende einleiten zu können.