Wie stolz macht es Sie, dass Sie es als erster Österreicher auf die US-PGA-Tour geschafft haben und dort gleich im ersten Jahr eine äußerst gute Figur machten?
SEPP STRAKA: Es macht mich schon ziemlich stolz, denn es ist die hochwertigste Tour der Welt. Ziel war ein Platz unter den Top 125 und das habe ich erreicht. Gleich die Tourkarte für die kommende Saison fix in der Tasche zu haben, ist ein gutes Gefühl. Es war aber ein hartes Stück Arbeit für mich.

Sie haben zuletzt zehn Wochen in Serie durchgespielt. Wie sehr zehrt dies an den Kräften und im mentalen Bereich?
Mental war es die letzten Wochen wirklich hart, körperlich eher nicht. Speziell bei den letzten zwei Turnieren sind mir Fehler unterlaufen, die darauf zurückzuführen sind. Beim ersten Play-off-Event in New Jersey lag ich zwei Loch vor Schluss auf Cutkurs. Dann passiert mir aus knapp 90 Metern ein dünner Schlag und ich kassiere prompt das Bogey. Auf meiner letzten Bahn habe ich voll riskiert und den Ball ins Wasser geschossen. Aber es war der angenehmste verpasste Cut der Saison, da ich ja schon alle wichtigen Dinge in der Tasche hatte. Ich war natürlich drei Monate so gut wie nie zu Hause in Alabama, was auf der anderen Seite gut war, da ich viele Cuts geschafft hatte und dadurch keine Zeit dafür blieb. Meine Freundin hat mich zwar oft besucht, aber das ist doch etwas anderes, als wenn man zu Hause ist.

Wenn Sie einen Blick zurückwerfen, was waren Ihre Höhepunkte im ersten Jahr auf der PGA Tour?
Mit Abstand die US Open. Dass ich mein Major-Debüt in Pebble Beach, auf einem meiner absoluten Lieblingsplätze, geben durfte, war natürlich ein Traum. Dazu hatte ich eine wirklich gute Woche, Platz 28 konnte sich sehen lassen. Dazu spielte ich einen Tag an der Seite von Rory McIlroy und eine Runde mit Adam Scott, der immer ein Vorbild von mir gewesen ist. Beide waren total nett, es hat richtig Spaß gemacht. Super war Rang drei bei der Barbasol Championship, das enorm wichtig war, weil mich das in der Rangliste nach vorne gebracht hat. Und Platz zwölf bei der Barracuda Championship, wo dann die Tourkarte fix war.

Woran müssen Sie arbeiten, um noch besser zu werden?
Ich werde dort weitermachen, woran ich schon die letzten Monate gearbeitet habe: am kurzen Spiel. Es ist immer besser geworden, vor allem mein Chippen hat sich stark verbessert.

Jetzt werden Sie wohl eine Pause machen?
Ja, eine Woche greife ich die Schläger nicht an, dann beginnt zu Hause in Alabama die Vorbereitung auf die neue Saison. In vier Wochen spiele ich schon das erste Turnier.

Was steht sonst noch in den nächsten Wochen an?
Ich werde einige Sportveranstaltungen besuchen. Ich freue mich schon auf ein Spiel der Braves in Atlanta, sie sind mein absolutes Baseball-Lieblingsteam. Ein Match von Georgia Football darf nicht fehlen, auf diese Uni bin ich gegangen.

Sie haben ein Preisgeld von 934.894 Dollar eingespielt. Wie sehr nimmt das Geld den Druck für die kommende Saison?
Finanziell ist es jetzt leichter, aber man darf sich keine Sekunde zurücklehnen. Man kann sich nichts erlauben.

Wie sehen die Ziele aus?
Ich will mich ständig verbessern. Und ich werde alles geben und versuchen, um mein erstes Turnier auf der PGA Tour zu gewinnen.

Wann kommen Sie nach Österreich?
Vor Dezember wird es sich nicht ausgehen.