Der Kärntner Florian Prägant war der bestplatzierte Österreicher zum Auftakt der Lyoness Golf Open am Donnerstag in Atzenbrugg. Der 30-Jährige, der nur dank einer Einladung einen Platz im Europa-Tour-Turnier erhalten hatte, spielte wie der spanische Star Miguel Angel Jimenez eine 70er-Runde und war 14. Bernd Wiesberger, Österreichs Nummer 1, rangierte mit 71 Schlägen an der 26. Stelle.
Bei Wind, der im Tagesverlauf abflaute, waren auf dem schwierigen Par-72-Kurs im Diamond Country Club tiefe Scores zunächst Mangelware. Wiesberger schlug gemeinsam mit Jimenez schon um 8.20 Uhr ab und wusste, was ihn bei böigen und kühlen Verhältnissen erwartete. Es sei eher ein Kampf ums Par, tiefe Scores wären kaum zu erreichen, meinte der 28-Jährige. "Für diese schwierigen Bedingungen war es eine gute Runde, mit eins unter Par bin ich halbwegs dabei." Beste waren die am Nachmittag spielenden Adam Gee (England) und Mikael Lundberg (Schweden) mit je 67 Schlägen (5 unter Par).
Ein Doppelbogey
Mäßig waren Beginn und Ende der Runde Wiesbergers mit einem Bogey am ersten und einem Doppelbogey am 17. Loch ("Ein schlechter Drive, dann habe ich noch einen kurzen Putt verschoben"). Doch auf der zweiten Hälfte des Kurses bewies der Turniersieger von 2012 seine Klasse. Da gelangen ihm innerhalb von vier Löchern (10. bis 13.) drei Birdies.
"Bei diesem Wind ist auch das Putten schwierig. Ich habe gute Chancen gehabt und einige auch genützt", meinte Wiesberger, der zuletzt verstärkt an der Verbesserung des kurzen Spiels gearbeitet hatte. "Damit war ich eigentlich zufrieden", erklärte der Burgenländer.
Die angepeilte Verbesserung in der Weltrangliste unter die Top 60 ist Wiesberger trotz Rang zwei in Malaysia heuer bisher nicht gelungen. Um das bei den heimischen Open zu schaffen und in letzter Minute noch einen Startplatz für die US Open zu ergattern, wäre ein Sieg nötig, eventuell könnte auch Rang zwei reichen. Obwohl er einen Flug reserviert hat, verschwende er daran keinen Gedanken, merkte der Gewinner von drei Titeln an. Er konzentriere sich voll auf sein Spiel.
Keine großen Erwartungen
Prägant war ohne große Erwartungen zu dem 1-Million-Euro-Turnier gekommen, nachdem er zuletzt auf der Challenge Tour mehrmals den Cut verpasst hatte. Doch mit fünf Birdies (u.a. ein 10-m-Putt am vorletzten Loch) bei nur drei Bogeys machte die Nummer 1.114 der Welt auf der großen Bühne gute Figur. "Ich fühle mich wohl, mit zwei unter Par bin ich sehr zufrieden", meinte der 30-Jährige, der wie Wiesberger von Philippe de Busschere trainiert wird.
Anders als seine Kollegen Martin Wiegele und Hans Peter Bacher, die auf der Challenge Tour punkten wollen, entschied sich Prägant für die Teilnahme an den Lyoness Open. "Denn ich will auf die Europa Tour, darum spiele ich dieses Turnier", betonte der Profi des GC Bad Kleinkirchheim.
Die übrigen zwölf Österreicher müssen am Freitag kämpfen, um einen Platz unter den besten 65 (plus Schlaggleiche) zu erreichen, die am Wochenende um das Preisgeld spielen. Am besten hielten sich Leonhard Astl und Amateur Sam Straka (je 73) als 42., gleichauf mit dem zweifachen Major-Sieger Jose Maria Olazabal (Spanien).
Schwieriger Platz
Jimenez rettete seine Runde auf den zweiten neun Löchern, da senkte er sein Score von eins über auf zwei unter Par. "Es war sehr windig und der Platz spielt sich nicht einfach", erklärte der 50-Jährige. Weil er seit seiner Heirat mit der Österreicherin Susanne - er hatte sie vor drei Jahren im Diamond CC kennengelernt - im Mai seinen Wohnsitz in Wien hat, spielt er die Lyoness Open als Vorbereitung auf die US Open. "Ich lebe in Wien, da ist es naheliegend, dass ich hier spiele. Es passt hier auch alles sehr gut", betonte der zweifache Saisonsieger.
Titelverteidiger Joost Luiten steuerte mit drei Birdies auf den ersten vier Löchern auf einen Spitzenplatz zu. Nach vier Bogeys auf den letzten zehn Spielbahnen rutschte der Niederländer zurück, ein weiteres Birdie rettete ihm aber noch die Par-Runde (Platz 34).