Theoretisch besteht für die HSG Graz noch die Chance, den Grunddurchgang auf dem fünften Rang zu beenden und sich so – wie im Vorjahr – für die Bonusrunde der höchsten Handball-Liga zu qualifizieren. Der Einzug ins Viertelfinale wäre damit fixiert, ohne Zweifel wäre das ein beachtlicher Erfolg. Die Chance dazu ist aber wohl tatsächlich nur noch theoretischer Natur.

Die Grazer müssen heute (19 Uhr) im letzten Heimspiel des Jahres gegen Bregenz gewinnen, am Sonntag dann bei Westwien gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass Ferlach und Schwaz nicht mehr punkten. Ausgeschlossen? Nein. Schwer vorstellbar? Ganz sicher. „Wir denken gar nicht daran, dass die anderen nicht punkten dürfen. Es wird für uns schwer genug, die beiden Spiele zu gewinnen“, sagt Graz-Trainer Damir Djukic.

Die Verletztensituation ist einer der Hauptgründe für die verzwickte Lage bei der HSG Graz. Für Jozsef Albek ist nach seiner Achillessehnen-Verletzung nicht nur der Grunddurchgang, sondern die ganze Saison beendet. Rok Skol fehlt wegen Bandscheibenproblemen definitiv in den beiden verbleibenden Partien in diesem Jahr. Und hinter Nemanja Belos und Mataz Borovnik steht ein großes Fragezeichen. „Es entscheidet sich erst am Spieltag, ob die beiden einsatzbereit sind“, sagt Djukic und erzählt von Galgenhumor, mit dem die aktuelle Situation gesehen wird.

„Es sind im Training nicht mehr viele Leute da, da verliert man den Überblick nicht“, sagt Djukic. Er traut den Spielern, die er zur Verfügung hat, aber dennoch zu, gegen Bregenz und Westwien zu gewinnen. „Es wird nur über eine gute Deckung und einfache Tore funktionieren, offensiv werden wir das Spiel nicht diktieren können. Es ist ganz sicher eine Kraftfrage.

Die Qualität im Kader ist noch immer groß genug, die Breite auf der Bank fehlt aber.“ Daher: hoffen, dass keine weiteren Verletzten dazukommen, und Zeitstrafen vermeiden. Bis Mittwoch wird dann bei der HSG Graz noch trainiert, dann steht ein Leistungstest an, bevor die Spieler bis 9. Jänner aus dem Trainingsbetrieb entlassen werden.


Über die Bonusrunde müssen sich die Verantwortlichen der HSG Bärnbach/Köflach schon lange keine Gedanken mehr machen. Nach der Niederlage bei Westwien steht fest: Die Weststeirer werden den Grunddurchgang auf dem letzten Tabellenplatz beenden. Heute ist Ferlach in Köflach zu Gast (19). Zumindest den Grazern würde ein Sieg der Weststeirer helfen – wenn die Djukic-Mannschaft selbst siegt.