Daniel Dicker ist einer von zwei Steirern, die den letzten großen Lehrgang des Handball-Nationalteams vor der Heim-EM 2020 in Graz absolvieren. Eine Woche hat Trainer Ales Pajovic das Nationalteam samt der Legionäre zusammen und heute (19 Uhr) findet das Testspiel der Österreicher im Rahmen des Graz-Besuchs statt: Gegner im Sportpark in der Hüttenbrennergasse ist Serbien. Insgesamt werden die Österreicher vor dem EM-Auftakt gegen Tschechien am 10. Jänner 2020 noch fünf Mal auf die Platte gehen – zwei Tests (voraussichtlich Ungarn und Slowakei) werden aber höchstwahrscheinlich eine „Geschlossene Gesellschaft“ für die Teams. Der letzte Feinschliff findet dann am 6. Jänner in der Wiener Stadthalle statt. Generalprobengegner in der EM-Halle ist Deutschland.

Der Spielort ist für Dicker kein unbekannter, spielt er doch mit der HSG Graz seine Heimspiele in der Halle in Graz. Ungewohnt ist aber die Wohnungssituation: „Oft habe ich in Graz noch nicht im Hotel genächtigt“, lacht der Rückraumspieler. Zehn Minuten vom Hotel Novapark, wo das Nationalteam kaserniert ist, ist Dickers Wohnung. „Wenn ich etwas vergessen hätte, wäre es kein Problem das zu holen. Noch geht mir aber nichts ab“, sagt er. Vor ziemlich genau einem Jahr hat der Grazer bei der Weltmeisterschaft debütiert, ist daher noch immer einer der „frischen Nationalspieler“.

„Ich kann der Mannschaft vor allem in der Deckung helfen“, ist Dicker selbstbewusst. Von den schwachen Leistungen bei der WM im Vorjahr wird im Team nicht mehr gesprochen. „Wir Spieler haben unsere Lehren gezogen, wir sind alle heiß darauf, bei einem Großereignis dabei zu sein, Extramotivation brauchen wir keine.“

Dicker kennt Teamchef Ales Pajovic – er ersetzte nach der WM Patrekur Johannesson – bereits aus seiner Zeit des Slowenen als Trainer der HSG Graz. „Er ist gleich, einfach authentisch“, sagt der 24-Jährige. Der einzige Unterschied: „Im Nationalteam kannst du dich noch viel genauer auf den Gegner vorbereiten, weil die Spieler, die du als Trainer zur Verfügung hast, mehr Qualität haben.“ Pajovics Spiel wäre von einer guten Deckung und hohem Tempo bei den Gegenstößen gekennzeichnet. „Wir versuchen, so viele einfache Tore wie möglich zu erzielen“, sagt Dicker. Das soll in den Testspielen heute und am Sonntag perfektioniert werden: „Wir haben uns nicht intensiv auf den Gegner vorbereitet. Im Training arbeiten wir viel an unserer Taktik, das braucht viel Konzentration. Im Jänner haben wir nochmals neun Tage, bis es losgeht. In Summe ist das nicht viel Zeit“, sagt Pajovic.