Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren holten Martin Ermacora und Moritz Pristauz bei der Beachvolleyball-EM in Moskau sensationell die Bronzemedaille. „Vor ein paar Tagen haben wir gesagt, dass unser Ziel bei der Heim-EM in Wien nun auch eine Medaille ist“, sagt Pristauz. „Jetzt wäre es einfach geil, wenn wir überhaupt mitspielen können.“

Denn: Ermacora war Anfang dieser Woche in einen Autounfall verwickelt, hat sich eine Gehirnerschütterung und ein Schleudertrauma zugezogen. „Martin hat mich angerufen und ich habe schon an seiner Stimme gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war“, sagt der Steirer. „Er hat auf einer Landstraße bremsen müssen, weil vor ihm ein Fahrzeug abbiegen wollte. Dann ist ihm ein anderes Auto draufgefahren. Zum Glück hat er es im Rückspiegel kommen sehen und sich so auf den Aufprall einstellen können.“

Ob es sich für das topgesetzte heimische Duo ausgeht, von 11. bis 15. August in der österreichischen Bundeshauptstadt gemeinsam auf dem Sand zu stehen, ist unklar. Pristauz: „Bei einer Gehirnerschütterung kann es schnell gehen oder dauern. Natürlich hoffe ich, dass es sich für uns ausgeht.“

Was das Duo milde stimmt: Es ist nicht das erste Mal, dass man eine verletzungsbedingte Trennung hinnehmen muss. Nach EM-Bronze legte Ermacora eine Pause ein, Pristauz suchte sich vorübergehend einen anderen Partner. Vor dem Continental-Cup zog sich der Tiroler eine Verletzung zu und fiel ebenfalls aus. Die Leistungen bei den gemeinsamen Comebacks? Allesamt beachtlich. „Ich habe mit Martin schon telefoniert und ihm gesagt, dass wir ja mittlerweile wissen, wie es ist, ohne gute Vorbereitung in ein Turnier zu starten.“

Der 25-jährige Grazer hält sich bis auf Weiteres alleine fit, „ich muss schauen, dass ich Wettkampftrainings reinbekomme. Vielleicht findet sich ein Sparringspartner.“ Sollte es sich mit einem gemeinsamen Antreten in Wien aber doch nicht ausgehen, wird Pristauz mit einem anderen Partner teilnehmen.

Der Center-Court ist für die Österreich-Spiele ausverkauft. „Diese Chance, bei der Heim-EM zu spielen, will ich auf jeden Fall nutzen.“