"Mit einem lachenden und einem ganz kleinen weinenden Auge", so blickt General Manager Michael Schrittwieser vor dem letzten Spiel in der Platzierungsrunde auf die bisherige Saison der Kapfenberg Bulls zurück. Gesamt sei man in der Obersteiermark "sehr zufrieden", vor allem in Hinblick auf den besonders herausfordernden Herbst. Im November 2020 wurden mehrere Akteure positiv auf das Coronavirus getestet, Heimquarantäne und Trainingsstopp waren damals die Folge. "Wir haben dann im Dezember praktisch wieder von Null angefangen und spüren nach wie vor die Nachwehen in der Mannschaft", erklärt Schrittwieser, der sich so auch unter anderem das fast schon historische Ausscheiden im Cup erklärt. Seit 2017 gewannen die Kapfenberger vier Titel am Stück, diese Saison war bereits im Viertelfinale gegen den BC Vienna Schluss.

Auch international hätte diese Saison "einfach das letzte Quäntchen Glück" gefehlt. Im Europe Cup zeigten die Steirer teilweise starke Leistungen, schieden am Ende trotzdem als Tabellenletzter aus. Der Fokus liegt seither logischerweise voll und ganz auf der Meisterschaft, die nach den heutigen Partien in die heißte Phase geht. Bereits vor dem letzten Spiel ist klar, dass die Obersteirer die Platzierungsrunde an zweiter Stelle beenden werden. "Wir haben uns ein bisschen mehr vorgestellt aber wie bei allen anderen Teams haben uns Verletzungen zurückgeworfen. Die Defensive hat in den letzten Spielen leider abgebaut, da braucht es mehr Fokus für die Play-offs", resümiert Trainer Mike Coffin. In diesen trifft man aller Voraussicht nach auf den BC Vienna.

Denn die Wiener gastieren heute im letzten Spiel der Qualifikationsrunde in Graz beim UBSC. Die Steirer bräuchten einen unwahrscheinlich hohen Sieg, um die Tabellenführung doch noch zu erklimmen. Das weiß auch der General Manager der Grazer. "Wir müssen mit 36 Punkten Vorsprung gewinnen, um noch Erster zu werden. Die Chancen sind also nicht wirklich realistisch", erklärt Michael Fuchs vor der letzten Partie im Grunddurchgang gegen BC Vienna. "Deshalb werden wir viel ausprobieren und ein wenig rotieren."

Die Play-offs sind den Grazern aber auch mit Platz zwei nicht mehr zu nehmen. Doch wie bei den Landsleuten aus der Obersteiermark bilanziert man auch in der Landeshauptstadt mit einem "weinenden Auge". "Es ist schon ein wenig zwiespältig. Wir wollten in die Top-sechs, das haben wir leider nicht geschafft. Mit dem Einzug in die Platzierungsrunde hätten wir vermutlich das Viertelfinale leichter überlebt." Denn wenn heute im Sportpark nicht ein historisch hoher Sieg gelingt, trifft der UBSC im Play-off auf Spitzenreiter Gmunden. Laut Fuchs keine unlösbare Aufgabe. "Wir haben zu Hause um einen Punkt, und auswärts um zwei Punkte gegen sie verloren. Vielleicht schaffen wir ja die Überraschung", erklärt der General Manager. Mit so einer Überraschung wäre das "weinende Auge" dann nur noch mit Freudentränen zu erklären.

Eine Liga tiefer blickt die Fürstenfeld Panthers auf einen erfolgreichen Grunddurchgang in der zweiten Bundesliga zurück. Als Zweiter gehen die Oststeirer mit großen Ambitionen in die am Wochenende startenden Play-offs. "Wir hatten zu Beginn der Saison eine komplett neu zusammengestellte Mannschaft, die sich extrem gut entwickelt hat. Jetzt wollen wir in die erste Liga", sagt Obmann Pit Stahl. Die größte Stärke seiner Mannschaft sei die "enorme" Kaderdichte. Unterschätzen werden die Fürstenfelder den kommenden Play-off-Gegner aus Salzburg aber "mit Sicherheit nicht".