Alle lieben (oder hassen) Ranglisten, gerade deshalb regen sie zum Nachdenken und Diskutieren an. 
Nochmal kurz zur Erinnerung: Ein Power-Ranking ist eine Auflistung von Teams, in der Reihenfolge, wie „stark“ diese sind und nicht, wie viele Siege sie haben. Zugegebenermaßen hängt die Stärke natürlich oft mit der Anzahl der Siege zusammen.

Nachdem nach Woche 6 das erste Power-Ranking dieser Saison veröffentlicht wurde, ist es nun an der Zeit das Ganze upzudaten.
Die Zahlen (+/-) nach dem Record indizieren die Veränderung von Woche 6 zu jetzt.

Beachte, dass ...
... heute Abend noch die Ravens bei den Steelers zu Gast sind.
... im Unterschied zum vergangenen Ranking werden nicht die ersten fünf Teams erläutert, sondern nur eine Handvoll ausgewählter, die sich auffallend verbessern konnten.

Beginnen wir mit diesen vier Teams, anschließend findet sich das gesamte Ranking

Platz 5: Cleveland Browns (+7)

Fast unbemerkt haben sich die Browns an die Top-Teams in der NFL herangepirscht. Kleine Cleveland-Fans, die in der Volksschule ihrem Team das letzte Mal im Playoff zujubeln konnten, sind mittlerweile junge Erwachsene geworden, denn Cleveland wartet seit der NFL-Saison 2002 auf eine Playoff-Teilnahme. Heuer sieht es gut aut, stehen die Mannen von Head Coach Kevin Stefanski doch schon bei acht Siegen (aus elf Spielen). Nur 2007 hatten sie mehr Siege und erreichten damals das Playoff nur nicht, weil sie den Tiebreaker gegen die Titans verloren hatten (Tennessee hatte einen Sieg mehr gegen Gegner, gegen die beide gespielt haben).
Die Offensive der Browns wird im Gegensatz zu vielen anderen Teams nicht vom Quarterback angeführt, sondern vom wohl besten Running Back-Tandem der NFL in Nick Chubb und Kareem Hunt. Die Offensive Line zählt zu den besten in der Liga und auch die Defensive mit Defensive Player oft the Year Kandidat DE Myles Garrett verbreit Angst eher bei den gegnerischen als bei den eigenen Fans.

Platz 15: Houston Texans (+8)

Nach elf Spielen ohne WRDeAndre Hopkins (Arizona Cardinals) kann man konkludieren, der Trade hat Texans QB Deshaun Watsonbesser gemacht. Der Clemson-Absolvent zählt auf jeden Fall zu den Top 3, 4, 5 Quarterbacks der Liga, steht niemanden etwas nach. Durch den Abgang von Hopkins kann Watson weniger darauf vertrauen, dass der Receiver in wichtigen Momenten den „Contest-Catch“ macht (sich in der Luft gegen den Gegner durchsetzt), sondern verteilt seinen Blick mehr auf alle seine Anspielstationen. Dadurch entgehen ihm weniger oft diejenigen Receiver, die ihrem Verteidiger entkommen sind und frei laufen. Watson liefert ab und ist fast der alleinige Grund dafür, dass Houston jetzt auf Platz 15 liegt. 
Das Problem ist, dass dem Team aber im Großen und Ganzen die Qualität der Top-Teams fehlt. Auch im kommenden Draft können sich die Texans eventuell nicht genug verstärken, da sie WEDER einen Pick in der ersten NOCH in der zweiten Runde haben. Da hätten sie vielleicht für Hopkins mehr rausholen können.

Platz 16: Minnesota Vikings (+12)

Gleich wie die Texans, zählen die Vikings zu den Teams, die sich in den letzten Wochen stark verbessert haben, aber ihren Horizont im Power-Ranking wohl erreicht haben. Dafür sind die Teams vor ihnen zu stark und, vor allem, im Playoff-Rennen involvierter als die Vikings. Dafür haben die Wikinger Hoffnung im Blick in die Zukunft. Dalvin Cook ist vielleicht der beste Running Back in der NFL diese Saison – das zeigt sein Potential, wenn er mal nicht mit Verletzungen zu kämpfen hat. Zudem haben sie sich mit Rookie-WR Justin Jefferson einen der neuen großen Sterne am Receiver-Himmel geangelt. Jefferson läuft seine Routen schon jetzt wie einer der besten in der Liga und wird sich noch verbessern. Allerdings könnte die Defensive in der Tiefe des Kaders einen Qualitäts-Aufschwung vertragen.

Platz 24: New York Giants (+7)

Wäre die Regular Season jetzt beendet, ständen die Giants im Playoff! In der wohl schlechtesten Division der NFL haben aber alle vier Teams noch jede Chance ins Playoff zu kommen. Wenn man ehrlich ist, wollen ein paar Team-Manager vielleicht aber dort gar nicht hin (in dieser Saison, versteht sich). Der Grund: Kommt man ins Playoff, pickt man viel später im Draft als der Record aussagt. Wenn man davon ausgeht, dass der Sieger der NFC East in der ersten Runde der Playoffs ausscheidet, wäre wohl eine hohe Draft-Stelle (in den Top 10) wichtiger für den Langzeiterfolg. Von den vier Teams der Division wirken die Giants wie das abgerundetste Team, und das obwohl sie ohne Star-RB Saquon Barkley spielen. QB Daniel Jones gehört jetzt nicht zu den besten Quarterbacks in der Liga, aber spielt überdurchschnittlich gut und kann sich durchaus viel verbessern, vor allem mit einem gesunden Barkley neben sich. Die Defensive Line ist solide und die Passverteidigung ist auch okay. Es gibt keine großen Schwachstellen (wie bei den restlichen Teams in der Division), aber leider auch keine besonderen Stärken.

Das gesamte Ranking

  1. Kansas City Chiefs (10 Siege - 1 Niederlage), 0
  2. Pittsburgh Steelers (10-0), 0
  3. New Orleans Saints (9-2), +7
  4. Green Bay Packers (8-3), -1
  5. Cleveland Browns (8-3), +7
  6. Los Angeles Rams (7-4), +3
  7. Tennessee Titans (8-3), -3
  8. Seattle Seahawks (8-3), -3
  9. Buffalo Bills (8-3), -1
  10. Arizona Cardinals (6-5), +1
  11. Baltimore Ravens (6-4), -5
  12. Tampa Bay Buccaneers (7-5), -5
  13. Miami Dolphins (7-4), +7
  14. Los Angeles Chargers (3-8), +5
  15. Houston Texans (4-7), +8
  16. Minnesota Vikings (5-6), +12
  17. San Francisco 49ers (5-6)
  18. Las Vegas Raiders (6-5), -5
  19. New England Patriots (5-6), -1
  20. Indianapolis Colts (7-4), -5
  21. Carolina Panthers (4-8), -4
  22. Washington Football Team (4-7), +8
  23. Atlanta Falcons (4-7), +1
  24. New York Giants (4-7), +7
  25. Dallas Cowboys (3-8), -4
  26. Denver Broncos (4-7), -4
  27. Detroit Lions (4-7), -1
  28. Chicago Bears (5-6), -12
  29. Jacksonville Jaguars (1-10), -2
  30. Philadelphia Eagles (3-7-1), -1
  31. Cincinnati Bengals (2-8-1), -6
  32. New York Jets (0-11), 0