Zum Start in die NFL-Saison haben viele Profis in der wichtigsten Sportliga der USA auf Rassismus und Polizeigewalt aufmerksam gemacht und sind dafür ausgebuht worden. Beide Mannschaften trafen sich vor dem Beginn der Partie zwischen dem Titelverteidiger Kansas City Chiefs und den Houston Texans (Endstand 34:20) am Donnerstag in der Mitte des Spielfelds, hakten sich unter und schwiegen gemeinsam.

Auf der Anzeigetafel des Arrowhead-Stadions in Kansas City waren währenddessen sieben Sätze zu lesen, darunter "Wir müssen Rassismus beenden" und "Wir müssen Polizeigewalt beenden". Einige der etwa 16.000 Zuschauer in dem wegen der Corona-Pandemie nur zu 22 Prozent gefüllten Stadion buhten.

Die Spieler der Houston Texans waren während der US-Nationalhymne zuvor in der Kabine geblieben. Als sie das Stadion betraten, waren ebenfalls Buh-Rufe zu hören. Die Footballer der Chiefs um Superstar-Quarterback Patrick Mahomes standen dagegen mit einer Ausnahme. Alex Okafor kniete und reckte eine Faust. Beim Lied "Lift ev'ry voice and sing", das als Hymne von Afroamerikanern gilt und in dieser Saison vor jeder Partie gespielt werden soll, waren die Texans ebenfalls in der Kabine geblieben. Die Spieler Kansas Citys hatten währenddessen untergehakt auf dem Spielfeld gestanden.

Nach monatelangen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA und klaren Aussagen aus anderen Ligen wie der NBA oder der NHL war das Verhalten der Profis in der National Football League mit Spannung erwartet worden. Colin Kaepernick hatte 2016 als damaliger Quarterback der San Francisco 49ers mit dem Protest während der Hymne begonnen.

Auch die Miami Dolphins hatten angekündigt, bei ihrem ersten Spiel während des Abspielens der Hymne in der Umkleidekabine zu bleiben und posteten dazu ein beeindruckendes Video: