Es ist aufgrund der Bedingungen und des Halbzeitstandes eine unerwartete, aber letztlich erhoffte Olympia-Medaille im Slalom für einen der Schützlinge von Marko Pfeifer geworden. Der Tiroler Michael Matt gewann in Yongpyong die Bronzemedaille. "Wir sind sehr froh. Sie glänzt wie Gold", sagte der Trainer, der mit seiner Gruppe seit Jahren auf dieses Edelmetall hingearbeitet hatte.

Der 24-jährige Michael Matt startete von Halbzeitrang zwölf aus eine Aufholjagd, hatte am Ende sogar Laufbestzeit markiert. Pfeifer erklärte, dass er am Rande der Piste am Zaun gestanden sei, sich an eine Stange gelehnt und bei den letzten vier Läufern die Augen zugemacht habe. "Und eigentlich habe ich noch ein bisschen gebetet. Weil in der Situation kannst eh nur beten und hoffen", gestand der Trainer. Die Suche nach einem passenden Set-up für die aggressiven Schneebedingungen hatte die vergangenen Trainingstage bestimmt.

Das Set-Up war die größte Herausforderung

"Die Bedingungen waren so speziell, es war für uns enorm schwer, das Set-up einzustellen", sagte Pfeifer. Bis zum Schluss wurde alles versucht. "Es ist zwischen den Durchgängen brutal gut gearbeitet worden, auch vom Entwicklungszentrum. Wir haben noch einmal einen Lauf gesetzt, noch einmal mit Michi probiert. Ich glaube, wir haben für den zweiten ein wirklich gutes Set-up gefunden. Das war heute die Kunst."

Pfeifer erinnerte an die Zeit vor drei Jahren, als man bei dem WM 2015 in Beaver Creek bei null gestanden sei: "Dann sind die Jungs gekommen. Diese Medaille ist verdient für diese Gruppe." In der Kombination schrammte Marco Schwarz als Vierter an einer Medaille vorbei (Slalom-11.), im Riesentorlauf stürzte stark unterwegs Manuel Feller (Slalom-15.). "Es hätte in jeder Disziplin mit einer Medaille klappen können. Es freut mich, dass wir im Slalom die verdiente Medaille gemacht haben."

Marcel Hirscher, der ebenfalls im Österreichischen Skiverband, aber von Michael Pircher betreut wird, war im ersten Durchgang ausgeschieden ("Ich war schon einmal mehr angefressen"), der Norweger Henrik Kristoffersen stand als Halbzeitführender vor dem größten Erfolg seiner Karriere. "Das war für Henrik sicher speziell. Marcel ist nicht da, er muss es quasi gewinnen. Er führt, das ist schon mental auch ganz was Spezielles. Es ist Glück für uns gewesen, dass da die Bronzene noch rausgeschaut hat." Kristoffersen schied aus, Gold sicherte sich der Schwede Andre Myhrer.