100 Tage vergehen noch, bis in Tokio die Olympischen Sommerspiele eröffnet werden. Die Wettkämpfe nahen in großen Schritten, bisher haben heimische Sportler genau 40 Quotenplätze erkämpft. Rund 30 wünscht sich Peter Mennel, der Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Comités, um im langjährigen Schnitt zu bleiben ‒ dieser liegt bei knapp über 70 österreichischen Athleten.

Qualifikationswettkämpfe sind in vielen Sportarten in Pandemie-Zeiten rar, und nicht nur auf sportlicher Ebene drängt die Zeit. Auch die Impfung soll so schnell wie möglich durchgeführt werden. ÖOC-Präsident Karl Stoss bestätigte in einer Pressekonferenz, dass im Mai mit der Immunisierung der Sportler begonnen werden soll. "Wir haben vom Sportministerium den Auftrag erhalten, mit den Verbänden zusammenzuarbeiten und einen Plan zu erstellen", sagt der 64-Jährige. Laut Mennel ist es bei diesem Thema schon "eine Minute nach zwölf" ‒ schließlich wollen die Sportler bei etwaigen Impfreaktionen nichts an wichtiger Vorbereitungszeit einbüßen müssen. Hoffnung gibt das Vakzin von Johnson & Johnson ‒ hier ist nur eine Impfung nötig.

"Wollen nicht zu Vordränglern gehören"

Stoss betont, dass der ÖOC und seine Sportler keine Vordrängler sein wollen. "Wichtig ist, dass jene geschützt werden, die den Schutz am dringendsten brauchen. Aber unsere Athleten sind auch eine Risikogruppe", betont der Vorarlberger. Stand jetzt ist keine Impfung nötig, um an den Spielen teilnehmen zu dürfen, aber "wer sie will, der soll sie haben", sagt Stoss.

Schwimmerin Marlene Kahler etwa meint dazu: "Ich möchte schon geimpft werden. Jede Reise birgt ein gewisses Risiko. Und man hat auch Angst, sonst zwei Tage vor dem Wettkampf positiv getestet zu werden und im Olympischen Dorf in Quarantäne sein zu müssen. Das wäre für mich persönlich eine Katastrophe." Die 20-Jährige hat die Qualifikationsleistung über 800 und 1500 Meter Freistil erbracht.

Kein Österreich-Haus

Die Impfungen sind 100 Tage vor den Spielen nicht die einzige Baustelle des ÖOC. Aufgrund der Pandemie wird es kein Österreich-Haus geben, dafür arbeite man derzeit mit Hochdruck daran, ein digitales zu haben. So soll laut Stoss "das Zusammentreffen der japanischen und der österreichischen Wirtschaft, des Tourismus" zumindest virtuell möglich sein, auch österreichische Fans will man in das Projekt einbinden.