Ein Überblick über Österreichs Olympia-Teilnehmerin den Fußstapfen von verwandten, ehemaligen Spitzensportlern:

Katrin Beierl (Bob): Die Bob-Pilotin stammt aus einer Leichtathletik-Familie und war einst selbst Hürdenläuferin. Mutter Ulrike Beierl war unter ihrem Mädchennamen Kleindl Hürdensprinterin und 1988 in Seoul Olympia-Teilnehmerin im Weitsprung (22.). Vater Michael Beierl war österreichische Spitze im Hammerwurf und zudem für kurze Zeit Bremser in einem Bob.

Simon Eder (Biathlon): Vater Alfred Eder ist mit sechs Olympia-Teilnahmen (1976, 80, 84, 88, 92, 94) gemeinsam mit Mario Stecher und Markus Prock Österreichs Rekord-Teilnehmer bei Winterspielen. Bei Olympia verfehlte Eder senior, auch Trainer seines Sohnes, eine Medaille mit Rang vier in der Biathlon-Staffel 1988 in Calgary nur knapp, bei Weltmeisterschaften gab es zweimal Bronze. Sein Sohn hat mit Staffel-Silber in Vancouver 2010 und Staffel-Bronze 2014 in Sotschi bei Olympia bereits zweimal zugeschlagen und auch schon vier WM-Medaillen geholt.

Max Franz (Ski alpin): Max Franz ist Abfahrtsspezialist wie früher sein 17 Jahre älterer Cousin Werner Franz, der nach dem Ende seiner Karriere 2006 als Co-Trainer des ÖSV-Speedteams auch für seinen Cousin mitverantwortlich ist. Werner Franz hat zwei Weltcupsiege in der Abfahrt gefeiert, war aber nie bei Olympia. Der jüngere Franz ist zum zweiten Mal bei Winterspielen dabei und hat eine WM-Medaille (Bronze Abfahrt 2017 St. Moritz), liegt aber mit einem Weltcupsieg (Gröden-Abfahrt 2016) in dieser Familienwertung noch 1:2 zurück.

Benjamin Karl (Snowboard): Kein Blutsverwandter, aber ein berühmter Schwiegervater - Benjamin Karl hat die Tochter von Werner Grissmann geheiratet, einst "Zwischenzeit-Weltmeister" in der Abfahrt und Spaßvogel im alpinen Skiweltcup. Einmal WM-Bronze (1978 in Garmisch) und einen Weltcupsieg (1973 in Garmisch) hat der Erfinder des Extremsport-Bewerbs Dolomitenmann gefeiert, sein Schwiegersohn hat schon mehr Meriten. Der vierfache Weltmeister hat einen kompletten WM-Medaillensatz zu Hause und bei Olympia Silber im PGS 2010 in Vancouver und Bronze im PSL 2014 in Sotschi gewonnen. Fehlt noch Olympia-Gold zur kompletten Sammlung.

Benjamin Maier (Bob): Dass Benjamin Maier schon als Volksschüler mit dem Skeleton den Eiskanal hintergerast ist, ehe er in den Bob als Pilot umstieg, war kein Zufall. Vater Manfred Maier war selbst jahrelang Bobpilot und österreichischer Meister. Seit über zehn Jahren ist er Österreichs Nationaltrainer und damit auch Coach seines Sohnes bei dessen zweiter Olympia-Teilnahme.

Matthias Mayer (Ski alpin): Vater Helmut Mayer hat Silber im Olympia-Super-G von Calgary 1988 und im WM-Riesentorlauf 1989 in Vail gewonnen. Im Zeichen der Fünf Ringe hat Matthias Mayer seinen Vater mit Olympia-Gold in der Abfahrt in Sotschi 2014 schon überholt. Bei Weltmeisterschaften hat Vater Helmut aber noch die Nase vorn, weil Matthias im Super-G von Vail/Beaver Creek Bronze um 0,03 Sekunden verpasste.

Michael Matt (Ski alpin): Michael Matt ist Olympia-Debütant, sein um 14 Jahre älterer Bruder Mario Matt hat im Slalom bei Großereignissen abgeräumt. Der Tiroler hat in Sotschi 2014 Olympia-Gold im Slalom gewonnen und kürte sich 2001 und 2007 auch zweimal zum Slalom-Weltmeister. 15 Weltcupsiegen des älteren Matt steht bisher ein einziger des 24-jährigen Michael (Slalom in Kranjska Gora 2017) gegenüber. Der weitere Bruder Andreas war im Ski Cross Weltmeister, Olympia-Silbermedaillengewinner und Gesamtweltcupsieger.

Hannah Prock (Rodeln): Die mit 18 Jahren zweitjüngste ÖOC-Teilnehmerin in Südkorea ist im Rodeln in ganz große Fußstapfen getreten. Vater Markus Prock war eine Ausnahmeerscheinung in der Kunsteisbahn und ist mit sechs Teilnahmen einer von drei rot-weiß-roten Rekord-Startern bei Winterspielen. Erfolge fuhr der aktuelle ÖRV-Sportdirektor en masse ein: bei Olympia Silber 1992 in Albertville und 1994 in Lillehammer, Bronze 2002 in Salt Lake City. Dazu hat der zweifache Weltmeister (1987 in Igls und 1996 in Altenberg) auch zehnmal den Gesamtweltcup gewonnen.

Bernadette Schild (Ski alpin): Bernadette Schild hatte in ihrer neun Jahre älteren Schwester Marlies ein Vorbild und wurde ebenso Slalomspezialistin. Marlies, die den ehemaligen ÖSV-Star Benjamin Raich geheiratet hat, ist im September 2014 nach einer sehr erfolgreichen Karriere zurückgetreten. Sie hat vier Olympia-Medaillen gewonnen, war zweifache Weltmeisterin, 2012 Österreichs Sportlerin des Jahres und bis zur Siegesserie von Mikaela Shiffrin Rekord-Weltcupsiegerin im Slalom. Die 28-jährige Bernadette wartet noch auf ihren großen Triumph, ist aber in Pyeongchang die heißeste ÖSV-Kandidatin im Slalom.

Gregor Schlierenzauer (Skispringen): Der ehemalige Seriensieger hat bei Olympia gleich zwei Verwandte dabei. Schlierenzauer ist Cousin von Rodlerin Hannah Prock, also auch Neffe von Rodel-Sportdirektor Markus Prock. Schlierenzauer ist mit 53 Erfolgen Rekord-Weltcupsieger und hat schon Olympia-Gold mit der Mannschaft 2010 sowie drei weiteren Olympia-Medaillen gewonnen.

Teresa und Luis Stadlober (Skilanglauf): Die Stadlobers sind eine Sport-Familie durch und durch. Die Mutter war unter ihrem Mädchenname Roswitha Steiner eine der besten alpinen Slalomläuferinnen ihrer Zeit. Steiner war Slalom-Weltcupsiegerin 1986 und 1988, gewann WM-Silber 1987 und wurde 1986 zu Österreichs Sportlerin des Jahres gewählt. Bei Olympia verpasste sie 1984 in Sarajevo und 1988 in Calgary zweimal als Vierte eine Medaille nur knapp. Vater Alois Stadlober gewann mit der Skilanglauf-Staffel bei der Heim-WM in Ramsau 1999 Gold und wurde mit seinen Kollegen zur Mannschaft des Jahres gewählt. Die Kinder folgten sportlich dem Vater, wobei sich die eineinhalb Jahre jüngere Teresa in dieser Saison in der Weltspitze etabliert hat.