Fernando Alonso hat so seine Ideen. Viele halten den Spanier für genial, andere meinen, er sei von der Rennfahrerei etwas verrückt geworden. Schon die Idee, die 500 Meilen von Indianapolis zu fahren, hielt so mancher für grenzwertig. Aber er ist im US-Oval gefahren. Nun beginnt für ihn am Sonntag das nächste Abenteuer. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister nimmt für Toyota die Rallye Dakar in Angriff.

Zwar hat er mit Marc Coma einen sehr erfahrenen und versierten Navigator auf dem Co-Piloten-Sitz, Dakar-Direktor David Castera empfiehlt jedoch, die Wüste mit Demut zu begegnen. Alonso ist die Nummer vier im Toyota-Team. Neben dem dreifachen Sieger Nasser Al-Attiyah, Giniel de Villiers (Sieger 2009) und dem Niederländer Bernhard Ten Brinke. Die schärfsten Konkurrenten sind Stephane Peterhansel und Carlos Sainz (Mini).

Formel-1-Comeback

Auch eine Rückkehr in die Formel 1 schließ Alonso nicht aus und schaltete sogar Rechteinhaber Liberty Media ein, ihm bei der Cockpitsuche behilflich zu sein. Die Amerikaner klopften sogar bei Red Bull an. Und erhielte die Absage des Jahres. Bei Honda ist für Alonso die Tür für immer und ewig verschlossen, nachdem er sich in der McLaren-Zeit über den Honda-Motor nicht nur beschwert, sondern über die Leistungsschwäche sogar lustig gemacht hat.

Neuland

Nach 30 Jahren in Afrika und elf Jahren in Südamerika hat sich die Dakar für die nächsten fünf Jahre die Wüste von Saudi-Arabien als Geläuf ausgesucht. Da schwingt wohl auch wieder der Geist des Dakar-Gründers Thierry Sabine mit, für den der Pioniergeist immer ein wesentlicher Bestandteil des Wettbewerbs sei. Man fahre bei der Dakar nicht nur ein Rennen, man begebe sich auch auf eine Entdeckungsreise.

Wieder fit

Bei den Motorrädern sind freilich die KTM-Werkspiloten in der Favoritenrolle. Und da geht Matthias Walkner auf den zweiten Dakar-Erfolg los. 2018 hat er schon gewonnen, 2019 nur knapp gegen seinen Teamkollegen Toby Price verloren. In seinem Team fahren heuer noch unter anderen Sam Sunderland und die Spanierin Laja Sanz. Nach seinen Operationen, alles, was irgendwann einmal zu Bruch gegangen ist, wurde wieder instand gesetzt, begann das Jahr für Matthias Walkner freilich mit einiger Verspätung. „Aber ich bin heute fit und gut gerüstet für die Dakar. Ein Top-3-Platz wäre schön“, steckt sich der Österreicher ein klares Ziel.

Wenn es am 5. Jänner von Jeddah losgeht, die ersten Etappen entlang dem Roten Meer zu fahren sind, startet Walkner in die Fahrt ins Ungewisse. Die Roadbook-Ausgabe erfolgt erst wenige Stunden vor dem Start. So weiß er nur, dass es nach Norden geht, dann in die Berge und erst später in die Wüste der „Rub-Al-Khali“. Insgesamt warten 8000 Kilometer. Und mit etwas Wehmut nahm Walkner Abschied aus Südamerika. „Die Begeisterung dort war mit nichts zu vergleichen. . .“