Nur knapp zwei Stunden vor dem Sprintrennen des Großen Preises von Sao Paulo in Interlagos, wurden die Urteile im Heckflügel-Skandal um Lewis Hamilton gefällt.

Weil das DRS-System am Mercedes nicht dem Reglement entsprach, der Flügel sich mehr öffnete als erlaubt ist, wurde Lewis Hamilton schlicht und einfach disqualifiziert. Seine Pole-Zeit im Qualifying für das Sprintrennen, beim dem die Startaufstellung für den GP am Sonntag ermittelt wird, wurde einfach gestrichen. Im Sprint (ab 20.30 im Live-Ticker) muss er vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen.

Schon am Samstagmorgen wurde Max Verstappen zu den Steward des Großen Preises von Sao Paulo in Interlagos zitiert. Nachdem ein Fan-Video aufgetaucht war, wo er den Heckflügel des Titelrivalen Lewis Hamilton überprüfte und diesen sogar berührte, wurde er zu einer Geldstrafe von 50.000 Dollar verurteilt.

Er hatte gegen den Artikel 2.5.1 des Sportgesetzes verstoßen, wonach in einem Parc Ferme nur Funktionäre Zutritt zu den Autos haben. Nach eine Anhörung von einer halben Stunden, nach dem Treffen der Stewards mit Verstappen und Teammanager Jonathan Wheatley war das Urteil relativ schnell gefunden. 

Vor allem stellten die Kommissare fest, dass das Berühren des Mercedes von Max Verstappen zum größten Teil "wohl harmlos" war. So hatte er auch keine Schuld daran, dass das DRS-System am Mercedes von Hamilton nicht dem Reglement entspracht.

Im Titelduell war das Urteil natürlich ein herber Tiefschlag für Lewis Hamilton. Denn er wird beim GP noch einmal um fünf Startplätze strafversetzt, weil Mercedes zum fünften Mal in dieser Saison den Motor getauscht hat.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner kommentierte das Urteil nur, dass "sich viele Fahrer die Autos des Gegners anschauen, man schaut ins Cockpit, man prüft die Flügel. Das war alles bisher nie ein Thema", so Horner.