Die sechs bisherigen Rennen der Formel-1-Geschichte, in denen wegen einer zu geringen absolvierten Distanz halbe WM-Punkte vergeben worden sind:

Spanien 1975: Der Grand Prix auf dem Montjuic-Kurs in Barcelona wurde nach 29 von 75 Runden abgebrochen, weil nach einem Unfall des Deutschen Rolf Stommelen im Lola fünf Zuschauer getötet worden waren. Die Italienerin Lella Lombardi holte als Sechste einen halben WM-Punkt. Einen ganzen Punkt hat in der Formel 1 bisher noch keine Frau erobert.

Österreich 1975: Das Rennen auf dem alten Österreichring in Spielberg wurde nach 29 von 54 Runden wegen Regens vorzeitig beendet. Der Italiener Vittorio Brambilla holte den einzigen GP-Sieg seiner Karriere und jubelte bei der Zieldurchfahrt mit beiden Händen in der Höhe dermaßen, dass er in die Leitschienen krachte - eine Szene mit Kultstatus.

Monaco 1984: Der Klassiker im Fürstentum wurde wegen Regens nach 31 von 77 Runden abgebrochen. Sieger war der Franzose AlainProst, der sich vor dem Brasilianer Ayrton Senna durchsetzte. Niki Lauda kam nach einem Dreher nicht in die Wertung. Am Ende verlor Prost die WM aber um einen halben Punkt an Lauda, der seinen dritten WM-Titel eroberte.

Australien 1991: Ayrton Senna gewann das Saisonfinale in Adelaide, das wegen heftigen Regens bereits nach 14 von 81 geplanten Runden beendet werden musste. Der Brasilianer setzte sich vor seinem Tiroler McLaren-Teamkollegen Gerhard Berger durch. Es war mit 53 Kilometern und 24:34,899 gefahrenen Minuten das bis zur Farce von Spa am Sonntag kürzeste Rennen der Formel-1-Geschichte.

Malaysia 2009: Der Sieger im Regen-Chaos von Sepang hieß JensonButton. Das Rennen wurde nach einem sintflutartigen Tropenregen nach 32 von 56 Runden hinter dem Safety Car vorerst unter- und dann abgebrochen. Wegen einsetzender Dunkelheit war keine Fortsetzung möglich. Kimi Räikkönen hatte das geahnt. Während die anderen Piloten noch in der Box auf einen Neustart warteten, holte sich der damalige Ferrari-Star im Fahrerlager bereits ein Eis.

Belgien 2021: Der Start des Rennens in Spa-Francorchamps wurde wegen Dauerregens in den belgischen Ardennen um mehr als drei Stunden nach hinten verlegt. Nur zwei Runden hinter dem Safety Car kamen in die Wertung, gerade ausreichend für halbe Punkte. Red-Bull-Pilot Max Verstappen gewann das Farce-Rennen vor George Russell und Lewis Hamilton - die exakte Reihenfolge des Qualifyings.