Mercedes hat in seiner Fahrerfrage ab der kommenden Formel-1-Saison eine Entscheidung getroffen. Das bestätigte OlaKällenius, der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, am Sonntag dem TV-Sender Sky. Ein konkreter Zeitpunkt für die Verkündung stehe allerdings noch nicht fest. Laut internationalen Medienberichten soll der Finne Valtteri Bottas als Teamkollege von Serienweltmeister Lewis Hamilton durch den Briten George Russell abgelöst werden.

Bestätigen wollte das im Vorfeld des Grand Prix von Belgien in Spa, den Russell im unterlegenen Williams vom zweiten Startplatz aus in Angriff nahm, noch niemand. "Das wird zum richtigen Zeitpunkt bekanntgemacht", sagte Källenius, der sich selbst an der Rennstrecke befand. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte gegenüber Journalisten bereits am Samstag angedeutet, dass in der Fahrerfrage ab 2022 eine Entscheidung gefallen sein.

Laut Wolff werde sie Situation allerdings davon verkompliziert, eine brauchbare Alternative für den Piloten zu finden, der nächstes Jahr nicht im Mercedes sitzt. "Beide verdienen es, dass man sich auf bestmögliche Art und Weise um sie kümmert", sagte der Wiener. "Beide sind Teil der Familie und wir schätzen sie beide sehr. Es gibt Pros und Contas wie bei jeder Fahrerpaarung." Bottas fährt seit 2017 für den Serienweltmeister, der 31-Jährige hat im Mercedes zuletzt aber nicht immer überzeugt.

Russell ist in seiner gesamten bisherigen Karriere vom deutschen Autobauer unterstützt worden. Der 23-Jährige hatte im Vorjahr in Bahrain als Ersatzmann für den an Corona erkrankten Hamilton im Mercedes aufgezeigt. In seiner dritten Williams-Saison hat Russell bisher vier WM-Punkte geholt. Sein außergewöhnliches Talent ließ er aber bei vielen Gelegenheiten aufblitzen, insbesondere im Qualifying.

"Es gibt nichts zu verkünden. Nicht dieses Wochenende und wohl auch nicht das nächste, um ehrlich zu sein", meinte Russell. Auch Bottas gab sich in Belgien zugeknöpft. Intern werde mit der Situation aber bereits offen umgegangen, sagte Wolff auf Sky. "Wir wissen, was wir an George haben", erklärte der Mercedes-Teamchef. "Er war außergewöhnlich in den Nachwuchsserien, bei Williams und auch (vergangenes Jahr) in Bahrain." Die Entscheidung ziehe aber auch andere Faktoren in Betracht. "Wir werden sehen."