Max Verstappen hat die deutliche Kritik an Lewis Hamilton und dem Mercedes-Rennstall für deren Jubel nach dem Sieg von Silverstone bekräftigt. "Das zeigt, wie sie wirklich sind", betonte der 23-jährige Niederländer von Red Bull Racing am Donnerstag. Er wolle so nicht wahrgenommen werden. Der Brite wies die Kritik zurück.

Verstappen war bei dem Rennen nach einer Berührung durch Hamiltons Formel-1-Mercedes von der Strecke in Silverstone abgekommen und mit enormer Wucht in die Streckenbegrenzung gekracht. Während Verstappen untersucht und ins Krankenhaus gebracht wurde, hatten Hamilton und die Silberpfeile den Heimerfolg des siebenmaligen Weltmeisters euphorisch bejubelt. "So feiert man so einen Sieg nicht", meinte Verstappen.

Er berichtete auch, dass Hamilton ihn angerufen habe. Details nannte er nicht. Auf die Frage, ob der 36 Jahre alte Formel-1-Dominator der vergangenen Jahre schmutzig gegen ihn fahre, antwortete Verstappen etwas ausweichend: "Er hat es einfach falsch eingeschätzt in der Kurve." Zu dem Rest wolle er sich nicht äußern.

Er selbst sieht bei sich keine Schuld an dem Crash. "Ich habe nichts falsch gemacht. Ich bin hart, aber nicht aggressiv gefahren, sonst hätte ich ihn in die Wand gedrückt", sagte Verstappen vor dem Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring.

Natürlich konterte Hamilton all dem auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Wochenende. "Ich würde nichts ändern", sagte Hamilton zu seinem Manöver. "Keiner von uns will, dass ein anderer Fahrer verletzt wird", betonte der Brite.

Zur Feierkritik meinte er: "Es ist eine Sache, es zu wissen und zu feiern und es nicht zu wissen und zu feiern." Er habe zu dem Zeitpunkt nicht gewusst, dass Verstappen im Krankenhaus sei. Aber es sei auch sein Heimrennen gewesen und ein "monumentaler Moment" für das Mercedes-Team.

Die heftige und mitunter rassistische Kritik an ihm in den Sozialen Medien nach dem Sieg, durch den er in der WM auf acht Punkte an Verstappen herankam, sei für ihn nichts Neues, erklärte Hamilton. Er habe aber viel Zuspruch bekommen, auch aus der Formel 1. "Ich habe zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass ich nicht allein bin in diesem Sport", sagte Hamilton. Auf Social Media äußerte sich dieser zuletzt mit scharfer Kritik zum umstrittenen LGBTQ-Gesetz in Ungarn.

Am Donnerstagnachmittag erfolgte per Videokonferenz noch eine Anhörung zum Vorfall. Red Bull will dabei vor den Rennkommissaren neue - belastende - Beweise vorlegen.