Der Streit zwischen Team Verstappen und Team Hamilton in der Formel 1 geht nach dem Crash in Silverstone weiter. Rennstall, Fans und Familie beider Fahrer überhäuften sich in den vergangenen Tagen nicht unbedingt mit Nettigkeiten. Zuletzt schoss Papa Jos Verstappen gegen Mercedes und vor allem Teamchef Toto Wolff nach. "Wir hatten seit Jahren guten Kontakt, er rief immer wieder an und schmierte uns Honig ums Maul. Ich glaube, jeder weiß, warum", erklärte Jos, der damit die Bemühungen um die Dienste seines Sohnes meinte. "Nach dem Unfall meldete er sich nicht. Das zeigt, welchen Charakter er hat. Er braucht jetzt nicht mehr anzurufen", sagt er weiter.

Doch nicht nur im Hintergrund herrscht derzeit Eiszeit. Hamilton ließ nach dem Erfolg wissen: "Bis jetzt habe ich die aggressive Fahrweise von Max (Anm.: Verstappen akzeptiert und zurückgezogen. Das ist jetzt vorbei!". Der Niederländer hingegen entfolgte Lewis Hamilton auf Instagram - in Zeiten von Social Media ebenfalls ein deutliches Zeichen.

Rechtlich bleibt die Strafe von zehn Sekunden wohl weiterhin bestehen. Zwar überlegt Red Bull, weiterhin rechtliche Schritte einzulegen, bisher gab es jedoch noch keine endgültige Entscheidung. Auch bei einer Berufung sind die Erfolgschancen gering, bräuchte man dafür neue Hinweise. Das brisante Duell der Saison beschäftigt aber auch das Fahrerfeld in der Königsklasse des Motorsports. "Es war so knapp, Ich finde aber, Lewis hatte mehr als die halbe Fahrzeuglänge neben Max. So gesehen konnte er sich auf der Innenlinie nicht einfach in Luft auflösen. Insofern finde ich, dass es einfach eine unglückliche Situation war - aber ganz sicher keine Absicht", erklärte Fernando Alonso. Daniel Ricciardo sah es ähnlich. "Es war ein echt hässlicher Ausgang, und das bei hoher Geschwindigkeit. Da braucht's nicht viel für einen großen Crash. Wenn du nebeneinander in so eine schnelle Kurve reinfährst, dann verlieren beide Anpressdruck." Eines ist aber schon vor dem nächsten Rennen in Ungarn klar: Die letzte Runde in diesem heißen Duell ist noch nicht gefahren.