Der Baku City Circuit hat auch so ganz natürliche Tracklimits - in Form von soliden Mauern. Und wenn die Formel 1 da am physikalischen Limit ihre Runden dreht, stehen der eine oder andere Crash auf der Tagesordnung. So knallte Max Verstappen am Samstagvormittag schon in die Begrenzung, so auch im Qualifying zuerst Lance Stroll, dann Antonio Giovinazzi und Daniel Ricciardo. Was immer zu Verzögerungen führte.

Und gerade im Zeittraining für die Startaufstellung, zeigte sich auch in Baku wieder einmal, wie sehr sich Mercedes im Lauf eines Wochenendes zu steigern vermag. Und mit dem Trick, zwei Aufwärmrunden vor dem eigentlichen Bestzeitfahren zu drehen, positionierte sich Lewis Hamilton im ersten Versuch vor Verstappen.

Die Rechnung haben freilich alle ohne Ferrari gemacht. Denn Charles Leclerc, schon am Freitag in den Top-3, erwischte einen perfekten Windschatten von Hamilton auf der langen Geraden und drehte einmal die schnellste Runde in 1:42,218. Als alle sich zum zweiten Versuch aufstellten, war einfach viel zu viel Verkehr auf der Stadtkurs, ein Chaos pur. Und dann knallte Yuki Tsunoda auch noch gegen die Mauer - Rote Flagge, aus, vorbei. Pole für Leclerc vor Hamilton und Verstappen. 

Irgendwie enttäuschend für Max Verstappen und Sergio Perez, die die Trainings zuvor dominierten. Schon in der Pressekonferenz am Donnerstag zeigte sich Max Verstappen äußerst positiv eingestellt über den Stadt-GP in Baku. Im Qualifying lief dann alles gegen die Bullen. "Es war Pech, mit den vielen Roten Flaggen. Aber das kann alles passieren. Für das Rennen sind wir schon ganz gut aufgestellt. Und Überholen ist hier möglich", sagte Verstappen.

Noch sieht sich Leclerc nicht als Favorit für das Rennen. "Ich denke, Red Bull und Mercedes haben vielleicht die bessere Rennpace, aber wir werden sehen", so der Monegasse, der noch bei seinem Heim-GP um die Pole umgefallen war.