Die erste Hürde zum Sieg von Max Verstappen beim Großen Preis von Monaco hatte sich schon selbst vor dem Start aus dem Weg geräumt. Denn Charles Leclerc musste schon vor seinem Heimrennen w.o. geben. Eine Antriebswelle machte schon auf der Aufwärmrunde große Probleme, ein Versuch der Ferrari-Techniker, den Schaden zeitgerecht zu beheben, war erfolglos.

So musste der Hausherr, der noch bei keinem Rennen in Monaco das Ziel gesehen hat, aufgeben. Der Weg für Max Verstappen war so gut wie frei. Denn der Niederländer gewann schon den Start gegen Valtteri Bottas und hielt dann seinen Vorsprung stets bei zwei, drei Sekunden. 

So entwickelte sich das Rennen zu einem Reifen-Strategie-Spiel. Um die Reifen auch zu schonen, hielten alle Abstand zum Vordermann, um die Pneus, die bei abnehmenden Abtrieb zum Rutschen neigen, nicht zu überfordern.

Ab Runde 25 baute Verstappen auch seinen Vorsprung immer mehr aus. Eine Phase, in der die weichen Reifen langsam abbauten. Die Rundenzeiten wurden langsamer. Lewis Hamilton, unscheinbar auf Rang acht festgefahren, eröffnete in Runde 30 die Boxenstopps. Eine Runde später rollte Bottas an die Box - und die Mercedes-Crew machte alles falsch. Ein Rad ließ sich nicht lösen. Und so musste der Finne sogar aufgeben.

Und auch der Stopp von Hamilton ging irgendwie daneben, denn nach den Stopps war der Weltmeister hinter Gasly und Vettel zurückgefallen. "Bitte, was ist da nur passiert", schimpfte Hamilton am Funk.

Unterdessen meldete Verstappen heftige Vibrationen, so holte die Red-Bull-Box in Runde 35 rein, auch er hatte sich die weißen, harten Reifen geholt. In 2,3 Sekunden wechselten die Red-Bull-Mechaniker alle vier Räder. Damit behielt Verstappen auch die Führung.

Und er verteidigte sie auch gegen Carlos Sainz, den verbliebenen Gegner. Das letzte Renndrittel war nur noch eine lockere Kontrollfahrt für Verstappen. Den Ferrari-Piloten hatte er im Griff, während Hamilton weiter hinter Gasly und Vettel, der mit Rang fünf endlich einmal Licht am Ende des Tunnels erblicken durfte, festsaß. 

So ging Hamilton in Runde 69 noch einmal an Box, holte sich die weichen Reifen ab - um mit 1:12,909 die schnellste Runde zu drehen. Trotz des Sonderpunkts für Hamilton (7.) übernimmt Verstappen die WM-Führung.