Knalleffekt schon vor dem Großen Preis von Monaco (jetzt im Live-Ticker) Ferrari hat zuerst auf einen Getriebetausch verzichtet. Schon auf der Aufwärmrunde machte das Getriebe doch Probleme, Leclerc rollte zurück an die Box, wo man versuchte, das Getriebe flott zu bekommen. Offiziell war es eine defekte Antriebswelle, die einen Start von Charles Leclerc unmöglich gemacht hat. 

So war vorerst einmal der weg frei für Max Verstappen, der in Runde 27 (von 78) schon fünf Sekunden Vorsprung auf Valtteri Bottas hatte. Und diesen immer mehr ausbaute. Für die Mercedes-Piloten ging vieles schief...

Der GP von Monaco findet zum 78. Mal statt, aber wussten Sie, dass ...

... der erste Grand Prix 1929 gefahren wurde? Der Kurs war eine Notlösung. Der Automobilclub (ACM) wollte in der damaligen FIA aufgenommen werden. Weil Monaco aber viel zu klein für eine Rennstrecke war, wurde der Antrag abgelehnt. Da hatte man die Rechnung ohne Anthony Noghes, den Geschäftsführer des ACM, gemacht. 1929 wurde der erste GP gefahren, übrigens auch das Geburtsjahr der Hollywood-Schauspielerin Grace Kelly, oder Fürstin Gracia Patricia.

... die letzte Kurve vor der Start-Ziel-Geraden, die enge Rechts nach der Boxeneinfahrt nach dem Klubchef Anthony Noghes benannt ist? Viel prominenter sind da ja die Kurven St. Devote (nach einer kleinen Kapelle hinter der Kurve), Massenet (benannt nach Jules Massenet, einem Opernkomponisten), die Loews-Haarnadel (heute Fairmont, früher die Bahnhofskurve), die Tabac (die Tabakregie samt Trafik hatte hier ihr Büro) oder die Rascasse (nach dem Bistro, Rascasse ist ein ausgezeichneter Speisefisch: der Rote Drachenkopf).

... Charles Leclerc nicht der erste große Rennfahrer aus dem Fürstentum ist? Sein Landsmann Louis Chiron gewann den Großen Preis von 1931.

... nur zwei Jahre später, 1933, erstmals die Startplätze nicht ausgelost wurden? Alle Fahrer bekamen vom Automobilclub einen Brief, wonach 1933 erstmals die besten Zeiten bei den Übungsfahrten herangezogen werden. Die Poleposition war geboren.

... der Automobil Club Monaco nicht immer die Mittel für das Rennen aufbringen konnte, nicht immer gut finanziell aufgestellt war? Der ACM bat die Société des Bains de Mer, die Hotel-, Restaurant- und Casino-Verwaltung, um Hilfe. Die Société erkannte den Werbewert des GP und sprang ein.

... es trotz der Gefährlichkeit des engen Stadtkurses nur einen tödlichen Unfall gab? Lorenzo Bandini starb 1967 drei Tage nach seinem schweren Feuerunfall gleich nach der Schikane am Hafen. Der italienische Ferrari-Pilot hinterließ eine schwangere Frau. Damals war die Formel 1 hochgefährlich. „Die Chance, im Formel-1-Auto zu sterben, lag in den 60er-Jahren bei 1:3“, sagte Jackie Stewart.

... es in den Folgejahren immer mehr Verbesserungen bei der Sicherheit gab? In Monaco wurden erstmals Streckenposten eingeführt. Und zwar ausgebildete, beim Klub angestellte Profis.

... es acht Wochen dauert, um den Kurs Formel-1-tauglich zu machen? Jedes Jahr wird zirka ein Drittel neu asphaltiert, so erhält der Circuit de Monaco alle drei Jahre einen neuen Belag. Kräne für die Bergung der Autos sind mittlerweile fix installiert. Ein Auto zu bergen, dauert maximal eineinhalb Minuten.

... 2010 Bernie Ecclestone Monaco aus dem Formel-1-Kalender streichen wollte? Der ACM drohte mit der Indycar-Serie, wohl mehr im Scherz, aber es hat geholfen. Problem war nur, dass die Amerikaner das ernst nahmen.