Auch Gerhard Berger hat das erste Formel-1-Rennen der verkürzten Corona-Saison in Spielberg vor Ort erlebt. Sowohl Rennen als auch Organisation waren für den ehemaligen Formel-1-Piloten top. "Ohne Fans ist es aber doch in bissl eigenartig", befand der zehnfache Grand-Prix-Sieger, der mit der DTM selbst eine Rennsportserie managt. "Eine zweite Corona-Welle wäre", so Berger, "eine Katastrophe".

Berger bezog sich dabei zunächst auf die möglichen wirtschaftliche Auswirkungen für den (Motor- )Sport, sollte es wieder zu einem Lockdown kommen. "Aber vorrangig geht es dabei natürlich um Gesundheit und Menschenleben." Was wäre, wenn die Arbeitslosenzahlen weiter explodierten, wolle er sich nicht ausmalen, so der Tiroler. "Unterm Strich ist jedenfalls kein Platz mehr für solche Rückschläge."

Das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM), in dem Österreich heuer durch das Trio Ferdinand Habsburg (Audi), Philipp Eng sowie Bergers Neffen Lucas Auer (beide BMW) vertreten ist, soll Anfang August starten. Im aktuellen DTM-Kalender denken laut Berger Strecken wie Assen sogar schon wieder über Zuschauer nach. "Die Frage ist aber, ob es bis dahin wieder Rückschläge gibt." Sein dringlichster Wunsch wäre, Schritt für Schritt in die Normalität zurückzukehren. "Ich hoffe, das ist nicht Wunschdenken."

Denn klar sei, so Berger, "dass wir Corona noch nicht im Griff haben." Es werde schon über die zweite Welle gesprochen, "dabei ist die erste noch nicht einmal vorbei. Und es geht schon wieder eher in die schlechtere Richtung", verwies Berger auf Länder wie Brasilien, oder die Situation in Amerika. "Es wird spannend zu sehen, ob wir uns in den nächsten zwei Monaten mehr in die Normalität trauen können. Oder ob wir unser Leben generell für die nächste Zeit etwas verändern müssen."

Optimistisch, auch für die DTM, stimmt Berger, dass sogar Weltsportveranstaltungen wie die Formel 1 bei entsprechendem Einsatz und guter Organisation trotz aktueller Pandemie-Situation gut über die Bühne gebracht werden können. "Spielberg ist perfekt organisiert. Die Facility ist ein Traum und alles groß genug. Jeder hat seinen Platz und seine Distanz", zeigte sich Berger froh, "dass es endlich los gegangen ist und wir den ersten Grand Prix hatten".