Der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hält einen Wechsel von Sebastian Vettel nach seiner Ferrari-Zeit zu einem Rennstall aus der zweiten Reihe für besser. "Ich weiß nicht, ob er es tun würde, aber ich würde zu einem Team gehen, dass nicht im Moment zu den Super-Top-Teams gehört", sagte der 89-jährige Brite "Bild live".

Besser als Mercedes

"Er hat so viel Erfahrung, er ist super talentiert, er wäre eine große Bereicherung für ein Team, das jüngst seine Ziele verpasst hat, mehr als für Mercedes", meinte Ecclestone. Der deutsche Werksrennstall hatte nach Bekanntwerden der Trennung von Vettel und Ferrari am Saisonende bereits zu flirten begonnen. Man könne die Entwicklung um Vettel nicht außer Acht lassen, hatte Teamchef Toto Wolff betont.

Vettel wird den italienischen Ferrari-Rennstall gegebenenfalls ohne einen Titel nach insgesamt sechs Jahren verlassen. Grund für das Ende der Zusammenarbeit ist laut dem 32-jährigen Deutschen die fehlende notwendige Harmonie, um erfolgreich zu sein. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bezeichnete die Trennung als das Beste für beide Seiten.

Red-Bull-Milliardär

Er würde gern sehen, wie Vettel mit einem Team zusammen etwas aufbaut, um den Titel dann zu holen, meinte Ecclestone und verwies auch auf dessen Zeit bei Red Bull. Mit dem Team des österreichischen Milliardärs Dietrich Mateschitz hatte Vettel 2010, 2011, 2012 und 2013 vier Mal en suite die WM gewonnen. Seit 2015 fährt er für Ferrari.

Der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug kann sich eine Fortsetzung der Formel-1-Karriere von Vettel bei McLaren gut vorstellen. "McLaren und Vettel wäre eine mega Story. Ich glaube sehr wohl, dass McLaren im nächsten Jahr mit Mercedes-Motoren noch einen Schritt gehen kann", sagte der 67-Jährige bei Sky.

Haug hofft, dass Vettel seine Karriere in der Königsklasse des Motorsports nicht beenden wird. "Dann ginge dem deutschen Motorsport und auch dem internationalen Motorsport eine absolute Größe und ein Kerl verloren", sagte Haug. "Das ginge mir zu weit um in diese Richtung zu spekulieren. Ich glaube nicht, dass er nach Ferrari keine andere Alternative hat."