Regen, oder nicht. Gewitter, oder nicht. Donnerwetter, oder nicht. Fragen über Fragen vor dem Großen Preis von Deutschland. Einig war man sich vor dem Start nur darüber, dass Sebastian Vettel, der Mann auf der Pole-Position, den Start auch gewinnen würde. Zu gut waren die Ferraris schon in den letzten Rennen vorne weg geflogen.

Vettel hatte sich schon so sehr nach einem Sieg in Hockenheim gesehnt. Den Deutschland-GP hat er schon gewonnen, 2013 auf dem Nürburgring. Aber noch nie auf dem Hockenheimring, der nur 33 Kilometer von seinem Heimatort Heppenheim entfernt ist.

Und es sah lange, bis zur 52. Runde, auch nach einem Vettel-Sieg aus. Aber mitten im Motodrom, unter den Augen von 70.000 Fans rutschte der Deutsche auf der feuchten Piste  im Finish kam doch der angekündigte Regen  ins Kies. Aus, vorbei.

Da erbte Lewis Hamilton die Führung. Natürlich auch verdient, denn die Aufholjagd des Briten vom 14. Startplatz war schon ziemlich beeindruckend. Und so revanchierte sich Hamilton auch für die Niederlage gegen Vettel bei seinem Heim-GP in Silverstone. Auch wenn er sich zeitweise auch gegen seinen Teamkollegen Valtteri Bottas wehren musste. "Please, hold positions", funkte gleich die Mercedes-Box.

Die Formel-1-WM bleibt in jedem Fall weiter spannend. Die großen Sieger sind derzeit wirklich die Fans. Ganz offensichtlich ist es auch ein gewisses Leistungsplus, das Ferrari mittlerweile gegenüber dem gesamten Formel-1-Feld gefunden hat, vor allem auch gegenüber Mercedes. Es wird vermutet, dass Ferrari aus den Batterien mehr PS ziehen könne, dass die Ingenieure in Maranello einen unglaublichen Entwicklungsschritt getan haben, zumal auch die anderen mit Ferrari-Antriebseinheiten ausgerüsteten Autos vorne zu finden sind.

Red Bull Racing spielte eine gewohnte Rolle. Zwar im Spitzenfeld, aber ohne reelle Siegeschancen. Max Verstappen wurde großartiger Vierter, auch wenn man sich einmal beim ersten kleine Regenguss, mit einem Boxenstopp verzockt hatte, zu früh auf die Intermediates wechselte, um später wieder die Slick aufzuziehen. Daniel Ricciardo kämpfte sich nach dem Start vom 19. Platz bis auf den sechsten Platz nach vorne, musste in Runde 29 wegen eines technischen Defekts aufgeben.