Dass die beiden Ferrari die erste Startreihe belegen konnten, war doch überraschend, denn in den letzten fünf GP von Bahrain war immer ein Silberpfeil auf der Pole-Position gestanden. Die erste Runde ist in Bahrain auch extrem wichtig. Auch wenn man da vielleicht kein Rennen gewinnt, legte Sebastian Vettel los, als ginge es um die Weltmeisterschaft. Und er hat die Führung verteidigt, alle Angriffe von Valtteri Bottas abgewehrt. Vor allem auch: Vettel war der einzige Pilot, der auch eine überraschende Ein-Stopp-Strategie mit dem superweichen und weichen Reifen gewählt hatte.

Gutes Omen? Vor dem Start hat er mit Bernie Ecclestone Backgammon gespielt. Und sein Ex-Teamchef Christian Horner verrät: "Immer wenn Bernie beim Backgammon gegen ihn gewonnen hat vor einem Rennen, hat Seb das Rennen gewonnen, weil er so viel Wut im Bauch hatte!"

Die Anfangsphase war für Red Bull ein ziemliches Desaster. Fürs Rennen hatte man sich viel ausgerechnet, weil man am Freitag bei der Longrun-Simulation gute Zeiten hingelegt hatte. Aber Max Verstappen kam gleich mit Lewis Hamilton in die Quere, schlitzte sich bei einer Kollision den linken Hinterreifen auf. Und zeitgleich blieb auch Daniel Ricciardo wegen eines technischen Defekts (Elektrik) liegen. Danach musste aber auch Verstappen die Segel streichen. Seit 2013 war kein Red Bull mehr bei der Siegerehrung in Bahrain dabei gewesen.

Und während es in Melbourne gerade einmal fünf Überholmanöver gegeben hat, war Bahrain ein Rennen ganz nach dem Geschmack der Fans: Zweikämpfe, Rad-an-Rad-Duelle, ein Überholvorgang nach dem anderen. Erst ab der 12. Runde hat sich das Feld etwas beruhigt.

Lewis Hamilton im Funken-Gewitter
Lewis Hamilton im Funken-Gewitter © KK/Twitter

Die Strafversetzung wegen des Getriebewechsels warf Lewis Hamilton in der Startaufstellung auf Platz neun zurück. Das Mercedes-Team hatte daher schon im zweiten Qualifying-Teil die Weichen für das Rennen gestellt. Hamilton war nämlich - anders als die Konkurrenz, die kollektiv auf Supersoft setzte - seine schnellste Zeit in Q2 auf dem Soft-Reifen. Bemerkenswerterweise reichte das für die zweitschnellste Zeit dieser Sitzung. So probierte es Hamilton mit einer Ein-Stopp-Strategie. Aber eben anders als Vettel - mit den superweichen und den Medium-Reifen. Das war am Ende zu langsam.

Und dass auch bei aller computergesteuerten Technik dennoch Fehler passieren, bewies der Boxenstopp von Kimi Räikkönen. Das linke Hinterrad am Ferrari des Finnen ließ sich nicht lockern, dennoch bekam Räikkönen plötzlich das "GO" und prompt überfuhr er den Mechaniker am Hinterrad.