Dass der neue Antriebsstrang von Renault einer der Hauptgründe ist, warum Weltmeister Red Bull Racing in der Formel 1 derzeit nur die zweite Geige spielt, hat beim französischen Motorenpartner für Konsequenzen gesorgt. "Wir werden nächstes Jahr eine neue Antriebseinheit haben", bestätigte Renault-Motorenchef Remi Taffin in Kanada.

Wie anders der neue V6-Turbo-Antriebsstrang sein wird, steht offiziell noch in den Sternen. Taffin machte aber kein Geheimnis daraus, dass man sich an der Konkurrenz und hier wohl vor allem an der überlegenen Mercedes-Lösung orientieren wird. "Wir schauen, was unsere Gegner gemacht haben und untersuchen, ob sich das auszahlt", sagte Taffin.

Erst nach der Saison kann man an den neuen 1,6-Liter-Hybrid-Turbo-Antriebssträngen etwas ändern. Im ersten Winter noch am meisten, denn die weitere Entwicklung der neuartigen "Power-Units" mit ihren sechs Komponenten wird vom Regulativ von Jahr zu Jahr immer mehr eingeschränkt, bis auch das seit 2014 neue Antriebskonzept in der Formel 1 "eingefroren" ist.

Bei Red Bull laufen auf derzeit zwei verschiedenen Standorten intensive Prüfstand-Tests. Zudem ist Total dabei, ein Benzin für noch mehr Leistung zu entwickeln. "Nach Österreich hoffen wir zu wissen, wo der Motor jetzt steht, was noch an zusätzlicher Performance kommen kann, und ob dieser Status ausreicht, um an Mercedes heranzukommen", sagte Motorsportdirektor Helmut Marko in Montreal.

Sollte kein vielversprechendes Ergebnis für die restliche WM herauskommen, werde man reagieren. "Dann muss man für die Neu-Homologierung für 2015 die nötigen Schritte setzen", so Marko. Auch der Grazer bestätigte, dass man dies gemeinsam mit Renault tun werde und auch 2015 die Antriebe der Franzosen verwenden wird.

Für 2014 hat man bei Red Bull Racing aber noch lange nicht die Flinte ins Korn geworfen. "Wenn ich etwas gelernt habe, dann das, dass es nicht vorbei ist, bevor es nicht vorbei ist", hatte der mit bereits 77 Punkten Rückstand auf Leader Nico Rosberg (Mercedes) nur auf Platz sechs liegende Vettel unlängst gemeint.

Marko schlug in dieselbe Kerbe. "Wir arbeiten weiter, um zumindest in Schlagdistanz zu bleiben. Nur so kann man die anderen in Fehler zwingen. 2015 wollen wir aber wieder siegfähig sein."