Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo fordert erneut eine Reform der Formel 1. "Das hat alles keinen Charme mehr, wir müssen dringend etwas tun. Die Regeln sind viel zu kompliziert, die Rennsportler fahren wie Taxifahrer", sagte Di Montezemolo in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus".

Er habe vor einem Monat Formel-1-Chef Bernie Ecclestone in einem Brief gebeten, ein Krisentreffen einzuberufen: "Wenn er das nicht macht, mache ich es selbst. Das sehe ich als meine Pflicht." Die Rennen seien immer noch populär, "aber so wie jetzt geht es nicht weiter. Sie sollen Sprit und Reifen sparen, statt schnell zu sein, halten andauernd an - das versteht kein Zuschauer mehr, weder vor den Fernsehern noch auf der Tribüne", meinte der 66-Jährige. Die Teams müssten selbst entscheiden können, wie viel Sprit sie verbrauchen und wie viele Reifen sie verschleißen wollen: "Früher gewann einfach der beste Mann im besten Auto."

Die Königsklasse hat sich vor dieser Saison einem tiefgreifenden Wandel unterzogen. Stärkster Eingriff war der Wechsel auf einen Sechszylinder-Hybridmotor. Seither dominiert Mercedes das Geschehen, Ferrari kämpft wie Sebastian Vettels Red-Bull-Team um den Anschluss.