Ein Lob auf die Fans hat es schon am Sonntag in den vorläufigen Bilanzen der Einsatzkräfte gegeben: "Diszipliniert" seien die Zuschauermassen nach Spielberg gekommen. Während die Feuerwehr am Wochenende knapp 80 Einsätze verzeichnete, hatte das Rote Kreuz am Renntag die meiste Arbeit: "Durch die hohen Temperaturen mussten wir einige Infusionen bei Patienten legen", so Einsatzleiter Markus Schöck.
Das Rote Kreuz absolvierte seit Freitag insgesamt um die 4.000 Arbeitsstunden, wobei Auf- und Abbau der Versorgungsstationen gar nicht eingerechnet waren. Während es an den ersten Tagen wegen der moderaten Temperaturen hauptsächlich zu Schnittwunden, Knöchelverletzungen und allergischen Reaktionen gekommen war, brachte der heiße Renntag einen Andrang durch dehydrierte Zuschauer. "Die meisten hatten einfach zu wenig getrunken und haben von uns vor Ort eine Infusion bekommen, um danach wieder zurück zum Geschehen zu können", erklärte Schöck im APA-Gespräch.
Bis zum Rennen musste das Rote Kreuz alle Tage zusammengerechnet rund 400 Leute versorgen. Besondere Vorsicht gelte noch bei der Abreise der Menschenmassen, denn durch langes Sitzen bei großer Hitze können Thrombosen häufiger auftreten als sonst. Schöck sprach trotz eines "reichlichen Alkoholkonsums" unter den Zuschauern von einem disziplinierten Publikum: "Die Masse war nicht ungut, es ist eben ein Volksfest."
Aus Sicht der Feuerwehr verlief das Rennwochenende "sehr friedlich" - auch auf den Campingplätzen und im Straßenverkehr. Ein paar wenige Ausreißer, die mit ihren "Lärmmaschinen" noch bis in die frühen Morgenstunden die anderen Campinggäste munter hielten, gebe es immer, meinte Einsatzleiter Erwin Gangl. Das Wetter der vergangenen Tage sei optimal gewesen, der Sonntag kratze wegen der Temperatur schon am Grenzbereich.
Er fand, dass das Verkehrskonzept "gut gegriffen" habe und auch die Pläne für die Abreise funktionieren sollten: "Die Parkplätze werden erst nach und nach abgeleitet, die Camper dürfen erst ab 19.00 Uhr abreisen. In der Fan-Zone gibt es außerdem noch ein Programm, damit sich die Leute besser bei der Abreise aufteilen", erklärte Gangl. Da einige ihre Zelte erst am Montag abbrechen werden, wird die Feuerwehr in der Nacht noch Brandwache bei den Camping-Plätzen halten.
Die Polizei stieß ins gleiche Horn: "Wir haben seit Donnerstag 32 strafrechtliche Amtshandlungen verzeichnet, das ist in Anbetracht der Menschenmassen sehr friedlich", sagte Sprecher Joachim Huber. Bei den Einsätzen habe es sich vor allem um Körperverletzungen durch "rauschige Fans" und Sachbeschädigungen gehandelt. Außerdem konnte ein Dieb per Wärmebildkamera überführt werden. Die Verkehrsteilnehmer hätten sich vorbildlich verhalten. Der meiste Andrang auf den Straßen war am Donnerstag durch die Camper und am Sonntag vor dem Rennen zu bemerken.
Die Abreise sollte - wenn ein "Super-Gau" ausbleibe - auch noch flüssig ablaufen, da die Leute sich vor allem auf der Schnellstraße rasch in alle Richtungen aufteilen sollten. Insgesamt verlief der Einsatz "absolut wie erwartet und irrsinnig ruhig", so Huber Sonntagnachmittag.