Wie hat sich Ihr Debüt in der DTM angefühlt?
SÉBASTIEN OGIER: Ich sag’s einmal so, es waren die schlechtesten Bedingungen, die ich mir für meine Premiere vorstellen hätte können, es war zäh. Der zweite Teil des Rennens war echt gut von mir und stimmt mich positiv für heute.

Wie fühlte es sich an so ohne Partner an Ihrer Seite?
(lacht) Keine Angst, ich fühl’ mich keineswegs verloren, mir geht’s gut. Die Strecke hat gefühlt nur acht Kurven, das kommt mir entgegen.

Wie sah Ihre Vorbereitung generell aus?
Ich hatte im August eineinhalb intensive Trainingstage in Vallelunga. Die sind positiv verlaufen, der Speed war gut. Aber da mein Fokus der Rallye-WM gilt, stand die DTM im Hintergrund. Ich habe mir Rat geholt, Videos gesehen. Aber: Die Praxis und die Theorie sind selten das Gleiche. Mein Ziel: so wenig Fehler wie möglich machen.



Haben Sie sich Tipps geholt?
Ja, klar. Ich bin super ins Mercedes-Team aufgenommen worden und jeder ist auf mich zugekommen und hat gesagt: Wenn du Fragen hast, komm’ einfach, wir werden versuchen, dir zu helfen.


Sie haben vor dem Rennen bescheiden gemeint, dass Sie nur nicht Letzter werden wollen.
Ja, genau. Ich bin ein extrem ehrgeiziger Typ und aufgrund meiner Erfolge im Rallyesport, wäre es richtig schwer zu akzeptieren, am Ende des Feldes zu liegen. Trotzdem sind das natürlich andere Dimensionen: Alles ist so knapp beisammen. Und gegenüber den Tests gibt es hier 18 Fahrer um mich.


Was ist der größte Unterschied für Sie gewesen?
Ganz klar, das Auto an sich bzw. die Art das Auto zu fahren. Es ist auch schwierig das letzte Limit zu finden. Das muss ich bei den Rallyes auch, aber auf einer ganz anderen Art und Weise.

Wie schwierig ist es Motorsport und Familie zu verbinden?
Das ist nicht so einfach, da die Rallye-Saison von Jänner bis November geht. Das ist sehr lange. Wir haben nur 13 Rennen, aber trotzdem bist du die ganze Woche vor Ort.
Wie steht es um Ihr Deutsch?
Naja, es geht (lacht). Viele wollen, dass ich es bei Pressekonferenzen auf deutsch versuche, aber dann kann ich mich nicht so ausdrücken, wie ich will.

Trotz einer deutschen Frau?
(lacht) Stimmt, aber wir sprechen Englisch. Wenn der Kleine älter ist, nehme ich mir vor, mit ihm Deutsch zu lernen.