Über den Gesamtsieger 2019er-Ausgabe des 24-Stunden-Rennens von Le Mans gibt es heuer kaum Zweifel – zu sehr dominiert Toyota (mit Fernando Alonso) als einzig übrig gebliebener Hersteller die LMP1-Klasse, die schnellste Klasse. Es stellt sich nur die Frage, ob das Auto mit der Nummer 7 oder jenes mit der Nummer 8 gewinnt. Die Gegner – Rebellion oder SMP – werden kaum Schritt halten können. So wird richtiges Racing vor allem in den GT-Klassen zu sehen sein.

Womit wir beim Thema sind: Rebellion generierte schon im Vorfeld durch eine eigenwillige Farbgebung der Fahrzeuge viel Aufmerksamkeit und belebte eine fast schon vergessene Tradition wieder.

1975 hatte der französische Auktionator und Rennfahrer Herve Poulain die Idee, Rennwagen von Künstlern gestalten zu lassen. So bemalte Alexander Calder einen BMW 3.0 CSL. Später verwirklichten sich auf den sogenannten „BMW Art Cars“ Künstler wie Frank Stella, Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Robert Rauschenberg. Einer der letzten seiner Art war ein BMW M3 GT2 von Jeff Koons (2010). Diese Autos konnte man nicht nur auf Rennstrecken bewundern, sondern vor allem in Museen. Und zwar in den berühmtesten der Welt: dem Pariser Louvre, dem Guggenheim-Museum in New York oder im Palazzo Grassi von Venedig.

BMW Art Cars von Alexander Calder, Roy Lichtenstein, Frank Stella und Andy Warhol
BMW Art Cars von Alexander Calder, Roy Lichtenstein, Frank Stella und Andy Warhol © kk/BMW-Presse

In diesem Jahr schickt Rebellion zwei bunte Boliden in der Topklasse ins Rennen, die vom Künstler Tomyboy gestaltet wurden. Farbenfrohes Graffiti zeichnet beide Autos (Startnummer 1 und 2) aus, eines mit schwarzer Grundfarbe, eines mit weißer. Nichts Künstlerisches verwendet Dragonspeed. Aber die alte, klassische Gulf-Lackierung vermittelt wenigstens viel Tradition.

Ein besonderes Design wurde auch von Porsche für das Werksteam entwickelt. Die beiden rund 510 PS starken 911er RSR mit der Nummer 91 (Richard Lietz) und 92 stellen den vorzeitigen Gewinn der Hersteller-WM in der GTE-Pro-Klasse optisch dar. Alle roten Flächen werden in Le Mans in Gold leuchten. Die baugleichen Fahrzeuge aus der amerikanischen IMSA-Serie treten im Design des Teams Brumos an, das 1973, 1975, 1978 und 2009 das 24-Stunden-Rennen von Daytona gewonnen hat. „Auf das Gold sind wir stolz“, sagte Porsche-Motorsportchef Fritz Enzinger. „Und die Brumos-Farben zählen zu den bekanntesten und beliebtesten Designs im Motorsport“, erklärt der Steirer.