Was in der Formel 1 schmerzlich vermisst wird, hat die Formel E serienmäßig zu bieten, nämlich das Überraschungsmoment. Beim Europa-Auftakt der elektrischen Rennserie in Rom gab es den siebenten Sieger im siebenten Saisonrennen. Das Elektro-Racing steht unter Hochspannung. Der Neuseeländer Mitch Evans setzte sich nach einem packenden Duell mit dem Deutschen Andre Lotterer durch und gewann auf dem Straßenkurs in der Ewigen Stadt.

Der vom in Rom weilenden Ex-Formel-1-Star Mark Webber forcierte Evans nützte eine von zwei Attack-Mode-Phasen (Energieschub), um den aus der Pole-Position gestarteten Lotterer zu überholen. Allerdings war der Angriff grenzwertig, es kam auch zu einer Kollision, die beide unversehrt überstanden.

Das Rennen musste zunächst nach 2:50 Minuten gestoppt werden, nachdem der Argentinier Jose Maria Lopez an einer besonders engen Stelle eine die Strecke total blockierende Massenkarambolage ausgelöst hatte. Es gab kein Durchkommen. Nach dem Neustart mit Safety Car gab es keine Probleme mehr, dafür zahlreiche, vom Römer Publikum frenetisch bejubelte Überholmanöver. 35.000 Zuschauer waren gekommen, um das Spektakel mitzuerleben.

In der Gesamtwertung führt der am Samstag als Achter ins Ziel gekommene Belgier Jerome D´Ambrosio mit 65 Zählern. Die ersten neun Fahrer sind nur durch 13 Punkte voneinander getrennt. Evans ist der erste Führende der von der voestalpine initiierten eigenen Europa-Wertung.

Das nächste Rennen der Formel E steigt in zwei Wochen in Paris, ehe der Elektro-Zirkus die klassische Strecke in Monaco in Angriff nimmt.