Am Samstag (16.00 Uhr/live ORF eins) startet die Elektro-Rennklasse Formel E in Rom in die fünfteilige Europa-Serie. Anbei ein Überblick über Akku-Autos, Show-Regeln und Österreich-Bezüge:

Gen2-Autos:

Die neuen Autos kommen optisch futuristisch daher, beschleunigen in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 und haben eine maximal erreichbare Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h. Wichtigste Neuerung ist, dass die 385 kg schweren Batterien nun doppelte Speicherkapazität haben, der früher obligatorische Fahrzeugwechsel fällt damit weg.

Umkämpfte Meisterschaft 2018/19:

Das 22-Mann-Feld liegt vor dem die Meisterschafts-Halbzeit markierenden Rennen eng beieinander. In jedem der bisherigen sechs Rennen gab es einen anderen Sieger, den Führenden Antonio Felix da Costa (POR) trennen vom Sechsten in der Wertung nur zehn Zähler. Das liegt auch an den Einheits-Rennwägen. "Vom Potenzial her sind alle Autos höchstens eine halbe Sekunde getrennt", erklärte Lucas di Grassi, der Formel-E-Meister von 2017. Er ist überzeugt: "Der Faktor Fahrer macht den Unterschied."

Showcharakter:

Neue Regelungen sollen für zusätzliche Spannung sorgen. So muss beim Attack-Modus (auch Super-Mario-Modus genannt) jeder Fahrer einmal im Rennen von der Ideallinie abweichen und drei Kontaktschleifen überfahren. Im Gegenzug darf er kurz 34 PS mehr nutzen. Extra-Schub bringt auch der "Fan-Boost", wo beim Publikum beliebten Fahrern (Online-Abstimmung) für mögliche Überholmanöver zusätzliche Energie spendiert wird. Die Aktivierung wird durch LEDs am Halo-System angezeigt. Die Renndistanz beträgt zudem immer 45 Minuten plus eine Runde.

Auffanglager der Formel 1:

Die Formel E hat mittlerweile viele ehemalige F1-Piloten elektrisiert: Derzeit sind etwa Felipe Massa (ehemals Williams, Ferrari), Stoffel Vandoorne (McLaren), Titelverteidiger Jean-Eric Vergne, Sebastien Buemi (beide Torro Rosso) oder Pascal Wehrlein (Sauber) engagiert.

European Races:

Erstmals werden in dieser Saison alle Europa-Rennen (Rom, Paris, Monaco, Berlin und Bern) in einer eigenen Wertung namens "voestalpine European Races" zusammengefasst. Der Gewinner bekommt eine mittels 3D-Druck kreierte Trophäe. Der Block mit anspruchsvollen Kursen inmitten der Großstädte könnte eine Vorentscheidung in der Meisterschaft bringen.

Österreich-Beitrag I:

Die voestalpine beliefert die Formel-E-Teams mit dem Elektroband als Basis für die Motoren, ultraleichten Karosseriebauteilen und Behältern für die sichere Aufbewahrung von Batterien. Das Namens-Sponsoring lässt sich der Technologiekonzern einen mittleren einstelligen Millionenbetrag kosten. Gespräche über eine Vertragsverlängerung finden demnächst statt. "Ich kann mir durchaus vorstellen in Summe einmal einen Fünfjahreshorizont abzudecken", sagte Generaldirektor Wolfgang Eder.

Österreich-Beitrag II:

Maximilian Günther (österreichischer Pass, deutsche Lizenz) kehrt in der Ewigen Stadt ins Cockpit des US-Teams Geox Dragon zurück. Der Sohn einer Kleinwalsertalerin und eines Allgäuers absolvierte die ersten drei Saisonrennen (Rang zwölf als bestes Ergebnis), wurde danach aber durch Felipe Nasr ersetzt. Der Brasilianer kommt nach seinem Abstecher in die IMSA-Sportwagen-Meisterschaft bereits in Paris retour.

Österreich-Beitrag III:

Die Teamchefin und Teilgesellschafterin des monegassischen Venturi-Rennstalls heißt Susie Wolff. Die frühere DTM-Pilotin und F1-Entwicklungsfahrerin ist die Ehefrau des Wiener F1-Mercedes-Motorsportdirektors Toto Wolff. Sie avancierte zuletzt in Hongkong zur ersten weiblichen Teamchefin, die ein offizielles FIA-WM-Rennen gewonnen hat.

Österreich-Beitrag IV:

Mahindra-Pilot Jerome D'Ambrosio ist mit Eleonore Habsburg, der Urenkelin von Kaiser Karl I liiert. Der in der Fahrerwertung auf Platz zwei liegende Belgier und das von Society-Blättern als "Laufsteg-Kaiserin" titulierte Model haben eine gemeinsame Wohnung in der Wiener Gumpendorferstraße.

(Noch kein) Österreich-Beitrag:

Formel-E-Gründer Alejandro Agag hat Wien als möglichen Austragungsort ins Auge gefasst. "Wien wäre ein perfekter Kandidat", meinte der als "Bernie Ecclestone" der Formel E titulierte Spanier zuletzt. Die Stadt Wien und das Sportministerium signalisierten grundsätzliche Gesprächsbereitschaft, könnten angesichts von zahlreichen Europa-Interessenten (und offenen Finanzierungsfragen) aber zu spät dran sein.