Der Start in die Motorrad-WM-Saison am 9. März beim Nachtrennen in Katar ist nicht nur aus österreichischer Sicht mit den KTM-Bikes mit großen Erwartungen verbunden, sondern der Startschuss zu einer bis Oktober dauernden 17 Rennen langen Saison, die in allen Hubraum-Klassen spannende Duelle um den WM-Titel erwarten lässt. Dabei steht die Moto-GP im Mittelpunkt. Der siebenfache Weltmeister Valentino Rossi hat in der Königsklasse Titelverteidiger Casey Stoner den Kampf angesagt.

WM-Titel. Vergangenes Jahr holte sich Stoner praktisch aus dem Nichts mit zehn Saisonsiegen den WM-Titel in der MotoGP. Heuer ist der 22-jährige Australier, der auf das bewährte Paket mit Ducati und Bridgestone-Reifen setzt, nicht mehr Jäger, sondern Gejagter. Gejagt wird Stoner in erster Linie von Valentino Rossi auf der Yamaha. Nachdem er von 2001 bis 2005 mit fünf WM-Titeln die Königsklasse fast nach Belieben dominierte, ist der Italiener nach zweijähriger Durststrecke gierig auf Erfolge. Rossi setzte im Winter alles daran, dass er von Michelin weggehen und wie Stoner auf Pneus von Bridgestone fahren kann. "Nun kann ich wieder so fahren, wie ich mir das vorstelle. Wir haben den Rückstand auf Stoner und Ducati verkleinern können", ist Rossi nach den ausgiebigen Testfahrten überzeugt.

Interne Konkurrenz. Rossi kämpft allerdings bereits innerhalb seines Teams mit größerer Konkurrenz als je zuvor. Statt dem Amerikaner Colin Edwards ist nun Jorge Lorenzo sein Teamkollege. Der Spanier ist mit 20 Jahren der jüngste Fahrer in der obersten Kategorie. Lorenzo avancierte in den letzten beiden Saisonen in der 250-ccm-Klasse zum absoluten Siegfahrer und wurde zweimal Weltmeister. Allgemein wird prognostiziert, dass es für Stoner sehr schwierig wird, seine letztjährige Konstanz zu erreichen. 2007 fiel er in 18 Saisonrennen nie aus, stand 14-mal auf dem Podest und war nie schlechter als Sechster. Der junge Australier hingegen glaubt an eine Wiederholung seiner Erfolge: "Ich bin überzeugt, dass ich noch Reserven habe".

Karten neu gemischt. In der Viertelliter-Klasse werden die Karten neu gemischt, weil die besten drei Fahrer Juli: GP USA der letzten Saison, Weltmeister Jorge Lorenzo (ESP), Andrea Dovizioso (ITA) und Alex De Angelis (SMR) in die Moto-GP-Klasse wechselten. Neben dem Schweizer Aprilia-Fahrer Tom Lüthi und dessen Teamkollege Alvaro Bautista (ESP) zählt Mika Kallio auf KTM zum engsten Favoritenkreis. "Mit KTM und Kallio muss man immer rechnen", zollt Lüthi dem finnisch-österreichischen Paket Respekt. In der 125-ccm-Klasse wird der Ungar Gabor Talmacsi (Aprilia) seinen Titel vor allem gegen seinen italienischen Teamkollegen Simone Corsi und den Japaner Tomoyoshi Koyoma auf KTM zu verteidigen versuchen.